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Die Folgen der Regenwald-Zerstörung

Speisekammer der Erde 

Abb Wusstest du, dass über 80 Prozent aller Nutzpflanzen tropischen Ursprungs sind?

Weizen ist Lebensgrundlage für 54 Prozent der Menschheit und kommt ursprünglich aus Vorderasien
Reis (34%), China
Mais (12%), Mittelamerika

Muss es uns kümmern, wenn der ursprüngliche Lebensraum dieser Pflanzen heute zerstört wird?

Natürlich, denn die Artenvielfalt bildet die Grundlage allen Lebens. Dem steht der gegenwärtige Einsatz von Hochleistungssorten gegenüber, die in Monokulturen angebaut werden.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts sind drei Viertel der genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft verloren gegangen.

Es gibt 3000 Sorten Weizen, 6000 Sorten Mais und 5000 Sorten Reis.

Reis ist ein schönes Beispiel für „genetische Erosion" (genetische Verarmung): Drei Viertel des weltweit angebauten Reis' gehen aus einer Sorte hervor! Bei den uns bevorstehenden Klimaveränderungen oder bei Schädlingsbefall aber wäre eine maximale Artenvielfalt extrem wichtig.


INFO: Genetische Erosion

Der genetische Reichtum der Wildformen unserer Kulturpflanzen bildet das lebendige Versicherungskapital der Menschen gegen Hungersnöte. Allerdings findet eine „genetische Erosion“ ungeheuren Ausmaßes statt - der lebensnotwendige genetische Reichtum geht Gen für Gen verloren!


Abb Heute sind etwa 75.000 Pflanzen bekannt, die genießbar sind und höherwertiger sind als unsere Nutzpflanzen:

In Neuguinea wächst die Goa- oder Flügelbohne (Psophocarpus tetragonolobus). Die gesamte Pflanze mitsamt der Wurzeln, Samen, Blätter, Stängel und Blüten ist essbar; aus ihrem Saft lässt sich ein kaffeeähnliches Getränk herstellen. Sie wächst schnell, wird bis zu vier Meter hoch und hat den gleichen Nährwert wie die Sojabohne!

Viele Wildpflanzen enthalten Stoffe, die vom Menschen genutzt werden könnten. Das reicht vom Fasermaterial bis zum Öl, das sich aus Wildpflanzen gewinnen lässt. Ein schönes Beispiel dafür ist die Babassu-Palme (Orbignya phalerata) aus Amazonien: 500 Bäume dieser Palmenart geben 20.000 Liter Öl, das für die menschliche Ernährung wunderbar geeignet ist.

Pharmakologische Goldgrube

Wenn nicht: In der Wurzel der mexikanischen Yams-Pflanze wurde der erste Wirkstoff für die Antibabypille gefunden. Wäre dies nicht geschehen, gäbe es vielleicht in Deutschland den Nachwuchs, der verhindern würde, dass in absehbarer Zeit ein Arbeitnehmer auf einen Rentner kommt.

Das Madagaskar-Immergrün

Das unscheinbare Madagaskar-Immergrün (Catharantus roseus) enthält die Alkaloide Vinblastin und Vincristin, die gegen die Hodgkin-Krankheit und die lymphatische Leukämie helfen.

So konnten die Heilungschancen gegen die beiden Leukämie-Formen von 20 auf 80 Prozent gesteigert werden. Abgesehen vom Nutzen für die betroffenen Menschen, bringen diese beiden Substanzen gegenwärtig jährlich mehr als 100 Millionen Dollar ein. Der tropische Regenwald ist tatsächlich eine pharmakologische Goldgrube.

Es gibt fünf weitere Immergrün-Arten auf Madagaskar, von denen keine näher untersucht ist. Eine von Ihnen wird bald ausgestorben sein, weil der Mensch ihren Lebensraum vernichtet!

In jedem vierten Medikament finden sich heute Stoffe, die aus Regenwaldpflanzen gewonnen wurden.

Wie viele der dringend benötigten Medikamente gegen Krebs oder Aids, könnten wir bereits besitzen, wenn wir statt der bekannten 1,8 Millionen Arten alle (vermutlich um die 30 Millionen) kennen würden?

Es wurden bereits über 1.400 Tropenwaldpflanzen mit Antikrebspotenzial entdeckt. Wichtige Medikamente sind heute das Muskelrelaxans Tubocuranin (aus Kurare gewonnen) und das Fischgift Curianol, das in der Herzchirurgie eingesetzt wird.

Der Chinarindenbaum aus Amazonien liefert den Wirkstoff Chinin, der seit Jahrzehnten erfolgreich gegen Malaria eingesetzt wird - der tropische Regenwald, ein universelles Chemielabor!

 

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.faszination-regenwald.de
© 2000-2005: Tom Deutschle und Dr. Bernhard Lohr
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Fotos: © 2001 Tom Deutschle

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