Diese Frage lässt sich nicht ohne weiteres klären.
Es existieren mehrere wissenschaftliche Theorien,
die den enormen Artenreichtum der Tropen zu erklären versuchen.
Zwei Theorien sollen hier näher betrachtet werden.
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In der ersten Theorie wird die Bildung sogenannter ökologischer Inseln durch Trockenheit in den Mittelpunkt gestellt:
In niederschlagsarmen Perioden der Erdgeschichte, also insbesondere zu Zeiten starker Vergletscherungen während der Eiszeiten, schrumpften die Regenwaldflächen und zerfielen in kleine, voneinander isolierte ökologische Fragmente ("Regenwaldinseln"), die räumlich nicht mehr miteinander verbunden waren.
Die Fragmentierung der Regenwaldflächen blieb natürlich nicht folgenlos für die darin lebenden Arten. Populationen, die dadurch den Kontakt zu anderen Populationen verloren haben, entwickelten sich zu neuen Arten.
In den feuchteren und wärmeren Zwischeneiszeiten haben sich die neuen Arten dann mit dem expandierenden Regenwald ausgebreitet. Die Artenvielfalt ist jetzt, bezogen auf das ursprüngliche Gebiet, größer geworden!
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In der zweiten Theorie wird die hohe Biodiversität in den Tropen dadurch zu erklären versucht, dass der Regenwald sich ständig im Wandel befinde und räumlich alles andere als homogen sei.
Tier- und Pflanzengemeinschaften verändern sich mit diesen örtlichen Gegebenheiten, zum Beispiel wenn ein Fluss sich ein neues Bett sucht, oder Dauer und Menge der Niederschläge im Verlauf des Jahres variieren.
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Es gibt die Tendenz, dass die Zahl der Arten zum Äquator hin zunimmt: Das gilt nicht nur für Insekten, Bäume und Wirbeltiere, sondern auch für Meerestiere.
Dieses Phänomen wird als der gemäßigt-tropische Diversitätsgradient bezeichnet und bedeutet nichts anderes, als dass sich die Artenzahl in Abhängigkeit vom Breitengrad ändert.
Die natürliche Entstehungsrate von Arten
Professor E. O. Wilson schätzt, dass sich pro Jahr eine Art pro eine Million bestehender Arten neu bildet.
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Quelle:
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