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Ursachen der Regenwald-Zerstörung: Viehwirtschaft

Agroindustrie

INFO: Agroindustrie

Unter Agroindustrie versteht man die industrielle Großproduktion von landwirtschaftlichen Produkten.


Nachdem also die brasilianischen Kleinbauern bei der Bewirtschaftung der nährstoffarmen Böden gescheitert und weitergezogen sind, steht den Großgrundbesitzern nichts mehr im Weg.

Diese übernehmen das Land und beginnen mit flächenintensiver Rinderzucht und dem Anlegen von Monokulturflächen (Soja). Neben der kleinbäuerlichen Landwirtschaft ist die Agroindustrie heute für schätzungsweise weitere 60 bis 70 Prozent der Regenwald-Zerstörung zuständig.

Nach Untersuchungen des Zentrums für internationale Waldforschung (CIFOR) hat sich der Rinderbestand am Amazonas zwischen 1992 und 2004 auf 57 Millionen Tiere mehr als verdoppelt.


Viehwirtschaft

Lediglich ein Rind kann pro Hektar (10.000 Quadratmeter) Weidefläche gehalten werden, mehr vertragen die kargen Böden nicht.

Daraus ergibt sich eine Fleischproduktion von etwa 40 Kilogramm pro Jahr und Hektar.

Zum Vergleich: In Deutschland sind es bis zu 2.500 Kilogramm. Für neun Millionen Rinder wurden in Brasilien bereits 90.000 Quadratkilometer tropischen Regenwalds abgebrannt – jahrzehntelang staatlich gefördert von der brasilianischen Regierung.


Foto: Rinderzucht
Zebu-Rinder auf einer Farm in Französisch-Guayana.


Abb

Denn ohne die Subventionen (hauptsächlich Steuererleichterungen und billiges Land) würde sich die Rinderzucht nicht lohnen.

Zu schwierig ist das Land zu bewirtschaften. Doch zusammen mit niedrigen Löhnen wurde die Rinderzucht regelrecht zur Rentabilität subventioniert.

Bis zu 75 Prozent der Investitionssumme zahlte die Regierung den Investoren – aus Steuermitteln!

Riesige Flächen tropischen Regenwalds wurden abgebrannt, enorme Artenvielfalt im wirtschaftlichem Rausch durch Grasmonokulturen ersetzt.

Dass das Holz nicht einmal verwendet wurde, weil die Brandrodung der Regenwälder subventioniert wurde, spottet jeglicher Beschreibung.

Geben nach einigen Jahren der Bewirtschaftung die völlig ausgemergelten Böden nichts mehr her, werden neue Flächen für die Rinderzucht abgebrannt usw.

Und mit dem Ende der staatlichen Subventionen endet auch schlagartig das Interesse der Investoren am Bulettenhandel; die Farmen werden wieder verkauft, zurück bleiben trostlose Steppenlandschaften.

Auch hier wieder ein Teufelskreis, der zur Vernichtung der tropischen Regenwälder führt.

Betrogen werden bei diesem schmutzigen Geschäft letztlich auch die brasilianischen Steuerzahler. Denn mit ihren Steuern werden Buletten und Hamburger finanziert, die fast ausschließlich in den USA und Europa billig verkauft werden.

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.faszination-regenwald.de
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