Das wohl auffälligste und auch höchste Gebäude in San Francisco ist die Transamerica Pyramid.
Erst in den siebziger Jahren beschloss die Stadtverwaltung von San Francisco auch Wolkenkratzer im Stadtbild zu genehmigen. Denn der Respekt der Städteplaner und Architekten vor den drohenden Erdbeben war sehr groß, und man beschränkte sich zunächst auf kleinere Gebäude.
Californien ist der am häufigsten von Erdbeben heimgesuchte Teil der USA , und daher wagte es lange Zeit niemand, nach dem Vorbild der Skyline von Manhattan in New York, Wolkenkratzer in San Francisco zu bauen.
Ein schweres Erdbeben am frühen Morgen des 18. April 1906 und der damit verbundene Brand hatten schon einmal die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt. Bei diesem schweren Beben waren 80 Prozent der Gebäude zerstört worden, es gab 452 Tote und 300.000 Obdachlose. Das war mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Stadt.
Die Stadt wurde an derselben Stelle wieder aufgebaut, und innerhalb von nur wenigen Jahren entstanden 20.000 neue Häuser, bei deren Bauweise man nun allerdings die drohende Gefahr von Erdbeben stärker berücksichtigte.
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Der alles überragende Turm der Transamerica Pyramid ist ein Symbol und ein Beweis dafür, dass Statiker und Bauingenieure sich inzwischen weitaus besser auf das Risiko der Erdbeben eingestellt haben.
Die Bauarbeiten an dem Gebäude dauerten von 1969 bis 1972. Das Gebäude an sich ist eine große, vierseitige Pyramide mit zwei "Flügeln ", die an den an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Hochhauses angebracht sind.
Der "Ostflügel" enthält einen Aufzugsschacht, während in dem „Westflügel" ein Treppenhaus untergebracht ist. An der Spitze des Gebäudes sind vier Kameras angebracht, die ständig in alle vier Himmelsrichtungen filmen. Diese so aufgenommenen Bilder können im Eingangsbereich 24 Stunden am Tag beobachtet werden.
Die beiden seitlich am Gebäude angebrachten Flügel haben aber auch noch einen anderen Sinn. Sie sollen das Bauwerk bei auftretenden Erdbeben sichern und stabilisieren, und es so einsturzsicher machen.
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Und so gilt die Transamerica Pyramid, deren eigenartige Form bei der Bevölkerung zunächst Entsetzen auslöste, heute als ein Siegesdenkmal aus Stahl und Glas und wird inzwischen sogar als Wahrzeichen von Frisco (so nennen die Einwohner ihre Stadt auch gerne) gepreisen.
Auch wenn viele Menschen sich über die Gestaltung uneinig sind, technisch ist das Gebäude jedenfalls gut durchdacht und geplant: Die Transamerica Pyramid ist mit Hilfe spezieller mitschwingender Fundamente und ihrer Konstruktionen gut für ein Erdbeben gerüstet, und ihre spitz zulaufende Form im oberen Bereich wirft weniger Schatten als andere Wolkenkratzer.
Der kalifornische Architekt William Pereira hat speziell diese Form der Bauweise gewählt, um mehr Tageslicht auf die Straßen kommen zu lassen.
Etwa 50.000 Besucher kommen jährlich, um den Aussichtsraum im 27. Stockwerk aufzusuchen. Besonders nachts gibt das Gebäude mit seiner erleuchteten Spitze der Skyline einen unverwechselbaren Charakter.
Auch im Hinblick auf die Pflege hat das Gebäude einen Rekord zu bieten: Um sämtliche 3678 Fenster zu reinigen, sind die Fensterputzer einen ganzen Monat lang beschäftigt.
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Quelle: Foto: Copyright © 2004 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsgesellschaft mbH und deren Lizenzgeber. Alle Rechte vorbehalten. (G.F.) |