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Sonett 94

Wer, von der Macht zu schaden nicht verführt,
Die Taten, die er könnte, nicht begeht,
Wer andre rührt, doch selber ungerührt,
Unbeugsam, kalt in der Versuchung steht,

Mit Recht erhob des Himmels Gnade ihn,
Er waltet weise mit der Schöpfung Pracht;
Als Eigentum ist Schönheit ihm verliehn,
Nicht wie den andern nur auf kurze Pacht.

Süß blüht die Blume in der Sommerluft,
Ob sie auch lebt und welkt für sich allein,
Doch trifft sie Fäulnis, wird ihr Moderduft
Noch schlechter als das schlechteste Unkraut sein.

Denn wenn Verwesung schönste Wesen trifft,
So schwären Lilien schlimmer weit als Gift!

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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