Dem kecken Veilchen hab' ich so gedroht;
Wem stahlst den Duft du, der dich köstlich macht,
Als meines Liebsten Hauch? Wenn zierlich loht
Von deiner Wange dunkle Purpurpracht,
Sie ward gefärbt aus seines Herzens Rot.
Die Lilie traf um deine Hand mein Zorn,
Den Majoran, weil er dein Haar entwandt,
Und zitternd hingen Rosen an dem Dorn,
Bleich in Verzweiflung oder schamentbrannt.
Und eine, weder weiß noch rote, nahm
Zu diesem Raub noch deinen Odem dir;
Zur Strafe nagt, blüht sie auch wundersam,
Doch rächend schon des Todes Wurm in ihr.
Mehr Blumen sah ich, aber keine, die
Von dir nicht Duft und süße Farbe lieh.
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