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Sonett 102

Stark wuchs die Liebe, und es trügt der Schein,
Daß schwach sie ward, weil sie sich wen'ger weist;
Käuflich ist Liebe, die mit lautem Schrein
Vor aller Welt des Eigners Zunge preist.

Als unsrer Liebe junger Lenz entsprang,
Da hatt' ich täglich dir ein Lied zu sagen,
So tönt im Mai der Nachtigall Gesang,
Doch dann verstummt sie mit den reifern Tagen.

Nicht daß der Sommer minder herrlich wär',
Als da die Nacht voll ihrer Lieder war,
Doch gellt es jetzt von allen Zweigen her,
Und was gemein ist, ist der Schönheit bar.

Darum gleich ihr schweigt manchmal mein Gesang
Aus Furcht, daß er zu häufig dir erklang.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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