Leinen Los
Nach erfolgreich beendeter Segelvorausbildung legte die GORCH FOCK am 8.Oktober 2005 in Valencia ab.
Nach anfänglicher Fahrt unter Motor wurden am ersten Tag in See nachts um 24 Uhr die Segel gesetzt – ein Allemannsmanöver.
Trotz Anstrengung, Dunkelheit und Wind herrschte ein gewisser Zauber, als man „hoch oben über allem stand und Freiheit spürte“ (Gefreiter OA Susanne Bauer).
Die Ruhe täuscht
Die entspannte Atmosphäre im ruhigen Mittelmeer wurde jäh unterbrochen, als gleich am ersten Tag auf See vor Ibiza verdächtig aussehendes Treibgut in nächster Nähe zur GORCH FOCK gesichtet wurde.
Sofort wurde ein Notstopp eingeleitet und ein Speedboot zu Wasser gelassen.
Es stellte sich heraus, dass es sich selber um ein großes, gekentertes Speedboot handelte.
Durch tatkräftige Mithilfe der Lehrgangsteilnehmer konnte das Boot teils aus dem Wasser geholt werden, um die Situation zu klären.
Das Boot wurde im Anschluss der spanischen Wasserpolizei übergeben, die es in den nächsten Hafen abschleppte.
|
Leben auf See
Auf See wird anders verfahren als im Hafen. Die in die I. und II. Division unterteilten Lehrgangsteilnehmer gehen auf See rotierend vier Stunden Wache.
Das heißt, dass eine Wachhälfte einer Division alle vier Tage eine sogenannte „Bauernnacht“ hat und durchschlafen kann, dafür dann morgens von 08.00 bis 12.00 Uhr wieder als Segelwache aufzieht.
Bei der Segelwache sind die jungen Soldaten unter Anleitung der Stammbesatzung verantwortlich für die Durchführung der Segelmanöver.
Weiterhin stellt die Wachhälfte Seeposten, wie zum Beispiel den Posten Ausguck, der mit Hilfe einer „Flüstertüte“ (Sprachrohr) alle Fahrzeuge, Seezeichen und alles Treibgut an den Wachhabenden Offizier meldet.
Neben dem praktischen Unterricht wird auch das theoretische Wissen der Offizieranwärter erweitert in Unterrichtsfächern wie Meteorologie und Seemannschaft.
|
Ziel der Reise
Nach vier Wochen auf See wird die GORCH FOCK am 4. November 2005 in Las Palmas, Gran Canaria einlaufen. Dort endet die seemännische Ausbildung der 80 Offizieranwärter dieses Reiseabschnittes auf der GORCH FOCK
Hier war jedoch der Weg das Ziel:
Die einzigartigen sechs Wochen haben den jungen Soldaten einen Einblick in die Seefahrt gewährt, und zwar Seefahrt unter extremen Bedingungen.
Ihnen wurde gezeigt, dass in solchen Situationen zwei Tugendenden unerlässlich sind: Zusammenarbeit und Zusammenhalt.
|