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Weißtanne - Nutzung, Verwendung, Heilkunde

Verwendbarkeit und Imprägnierung 

Abb Das Holz der Weiß-Tanne ähnelt dem der Fichte und wird meist ohne Unterscheidung mit diesem verkauft.

Es ist aber heller, ohne auffällige Farbunterschiede und vor allem harzfrei, was die Verwendbarkeit und Imprägnierbarkeit verbessert.

Erst verschwand die Weiß-Tanne aus den Wäldern, und dann wurde sie am Holzmarkt mit der Fichte vermengt, wodurch ihre günstigen Eigenschaften unbeachtet bleiben.

Die Jahrringe sind sehr gut zu erkennen und das Holz riecht angenehm.

Im Freien erhöht Schutz die Dauerhaftigkeit - so hat man unter Luftabschluss gelagertes 3.000 Jahre altes Tannenholz aus der Bronzezeit gefunden.

Es lässt sich gut bearbeiten, imprägnieren, verleimen und spalten.

Die Verwendung ist ähnlich dem der Fichte als Bau- und Konstruktionsholz (tragendes Gebälk für Türme, Bauernhöfe und andere Gebäude sowie in Schiffen), für Innenausbauten, Dielenböden und Möbel, als Resonanzholz von Musikinstrumenten, für Dachschindeln, zur Zellstoff-und Spanplatten-Herstellung und neuerdings für Hightech-Produkte wie Thermoholz oder Superlammellen.

Der Turm des Freiburger Münsters trägt im Inneren tausendjähriges Tannengebälk, und Teile Amsterdams sollen auf Tannenpfählen stehen.


Holländertanne 

Abb Weltweites Aufsehen erregte im Jahr 2000 die Atlantiküberquerung des Abenteurers und Menschenrechtlers RÜDIGER NEHBERG auf einem 17m langen, 350 Jahre alten Weißtannenstamm, den er mit Segeln und Auslegern bestückt hatte.

So segelte er mit diesem Einbaum entgegen aller besseren Ratschläge erfolgreich die 2.000 Seemeilen von Mauretanien nach Brasilien, um auf die Situation der dortigen Indianer aufmerksam zu machen.

Das berühmt gewordene Dach der Expo-Weltausstellung in Hannover wurde aus 70 starken Weiß-Tannen hergestellt.

Das Flößen von besonders starkem, langem Tannenholz aus Südwestdeutschland auf dem Rhein nach Holland hatte Jahrhunderte lange Tradition, was zum Namen der sog. "Holländertannen" führte und in das Märchen "Das kalte Herz"von W. HAUFF eingegangen ist.


 

Weihnachtsbaum 

Abb Und Ihren Weihnachtsbaum haben Sie bisher doch auch immer ganz einfach als Tannenbaum bezeichnet, oder?

Obwohl er das nur in den seltensten Fällen wirklich ist. Da ist also beim nächsten Weihnachtsfest mal einiges richtig zu stellen, es ist ja an den Weihnachtstagen immer noch ein bisschen Zeit übrig.

Oder Sie geben etwas mehr Geld aus und gönnen sich eine echte Tanne - das ist dann allerdings meistens eine Pazifische Edel-Tanne aus Nordamerika oder eine Nordmanns-Tanne aus dem Kaukasus.

Die werden nämlich in riesigen Plantagen eigens für diesen Zweck angebaut.

Der Vorteil der Tanne gegenüber einer Fichte als Weihnachtsbaum ist übrigens, dass sie kaum nadelt. Kenner neuester botanischer Erkenntnisse besprühen außerdem die Nadeln täglich mit Wasser und verlängern so das Leben des Weihnachtsbaumes entscheidend.

Denn sie wissen, dass Tannen (und Fichten) Wasser auch über die Nadeln aufnehmen können (z.B. bei Nebel und aus Tau), was ihnen am Naturstandort in Trockenperioden maßgeblich gegen den Trockenstress hilft.


Weiß-Tannen-Honig, Tannenharz, Tannenduft und sogar Tannenbier 

Abb Weiß-Tannen-Honig ist eine ganz besondere Rarität, da die Tanne nicht regelmäßig "honigt".

Der Honig duftet intensiv aromatisch nach Tannennadeln, er kristallisiert sehr langsam und ist fast schwarz.

Die Bezeichnung 'Tannenhonig' darf in Deutschland übrigens nur für Honig von der Weiß-Tanne verwendet werden, in anderen europäischen Ländern kann er auch von Fichten stammen.

Die Inhaltsstoffe der Nadeln werden gerne als Zusatz für Kräuterbäder verwendet. Besonders in Rinde, Nadeln und Zapfenschuppen, nach Verletzen auch im Holz enthält die Tanne Balsam (das ist eine Mischung aus Harz und Öl), der früher durch Anritzen der Stämme gewonnen wurde.

Das Tannenharz, auch als "Elsässer Terpentin" im Handel, duftet intensiv nach Zitrone und war in vielen Salben und Pflastern enthalten, da es seit dem Altertum für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt ist.

Schon der Duft einer lebenden Tanne kann stärkend wirken. Weshalb bereits Pfarrer Kneipp empfahl, sich ein solches Bäumchen ins Zimmer zu stellen.

Und Asthmatiker sollten sich nachts Tannenzweige mit ans Bett nehmen. Tannenbier spielte im frühen Mittelalter eine Rolle, indem man sich daran berauschte.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung des Kuratoriums Baum des Jahres (KBJ),
www.baum-des-jahres.de

Foto 1: Foto KBJ, Atelier G.Wallner

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