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Großes Mausohr (Myotis myotis)

Abb Mit einer Körperlänge von ca. 8 cm und einer Spannweite von bis zu 40 cm ist das Große Mausohr unsere größte heimische Fledermausart.

Die Tiere haben auf der Rückenseite ein braun-graues Fell, auf der Bauchseite sind sie weißgrau.

Eine kurze Schnauze mit spitzen Zähnen, kleine Augen und mittelgroße Ohren kennzeichnen sie als typischen Vertreter der Familie der Glattnasen.

Das Große Mausohr bildet seine Wochenstuben in Mitteleuropa vornehmlich in Dachstühlen großer Gebäude oder in Kirchtürmen.

Wenn Ein- und Ausflugöffnungen, Hangplätze und ein geeignetes Mikroklima vorhanden sind und zur Fortpflanzungszeit keine Störungen auftreten, können die Kolonien von Ende April bis August / September mehr als 1000 Weibchen umfassen.

Männchen siedeln einzeln und sind über das ganze Land verteilt; Quartiere sind wiederum Gebäude (Dachböden, Hohlblocksteine), Baumhöhlen, Felshöhlen oder Nistkästen.

Wie alle Fledermäuse benötigen auch Mausohren unbelastete, pestizidfreie, ungestörte Schwarm- und Winterquartiere mit charakteristischem Mikroklima, Hangplatzangebot und Spaltenreichtum, unzerschnittene Flugkorridore zwischen Kolonie und Jagdrevier sowie pro Kolonie mehrere Hundert ha unzerschnittene Laub- oder Mischwälder mit hohem Laubholzanteil als Jagdgebiete.

Diese liegen häufig 10-15 km von der Kolonie entfernt; ihre Größe variiert von unter 10 bis über 50 ha.

Laubwald wird gezielt von den Tieren aufgesucht. Dabei jagen Mausohren überwiegend bodenlebende flugunfähige Großinsekten, die sie vom Waldboden aufnehmen, z.B. Laufkäfer, Maulwurfsgrillen oder Kohlschnaken. Im Winter ist das Große Mausohr in Höhlen, Stollen, Kellern und Gewölben eine regelmäßige Erscheinung.

Die Höhlen der Frankenalb und der Alpen stellen für die bayerischen Mausohren die zentralen Überwinterungsorte dar.

Hier versammelt sich bereits im Spätsommer und Herbst ein großer Teil der Population (sog. Schwarmquartiere).

Das Mausohr ist in Bayern weit verbreitet und gebietsweise häufig. Etwa 270 Wochenstuben sind bekannt.

In einigen Naturräumen Nordbayerns (z.B. Spessart, Rhön, Frankenalb, Haßberge) erreicht es die höchsten bekannten Populationsdichten in Mitteleuropa, was mit einem hohen Laubwaldanteil im Naturraum zusammenhängt.

Bayern trägt damit für diese Art eine besondere Verantwortung in der Europäischen Union.

Zum Schutz der Fledermäuse ist besonders bei baulichen Veränderungen und Maßnahmen an den Quartieren Rücksicht auf die Tiere zu nehmen.

Ein Netzwerk von amtlichen und ehrenamtlichen Fledermausschützern steht bei Fragen und Problemen gern mit Rat und Tat zur Seite.

 

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung des
Bayerisches Landesamtes für Umwelt
Bgm-Ulrich - Straße 160
86179 Augsburg
http://www.bayern.de/lfu/natur/natura2000/index.html
Bildautor: Andreas Zahn

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