Sucht ist ... eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen (etwa Alkohol oder Heroin) oder Verhaltensweisen (nicht stoffgebundene Abhängigkeiten wie, Spiel-, Kauf-, Fernseh-, Arbeits-, Ess- und Brechsucht). Es besteht das Verlangen nach einer ständig erneuten Einnahme dieser Stoffe oder einer ständigen Wiederholung dieser Verhaltensweisen, um ein bestimmtes Lustgefühl zu erreichen oder Unlustgefühle zu vermeiden. Man unterscheidet bei der Sucht zwischen seelischer (psychischer) und körperlicher (physischer) Abhängigkeit. Bei der körperlichen Abhängigkeit wird das Suchtmittel ebenso benötigt wie Essen und Trinken. Ohne den Stoff reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen. Bei der seelischen Abhängigkeit wird das Suchtmittel zur „Krücke” – das innere Gleichgewicht kann nur noch mithilfe des Stoffes oder Verhaltens hergestellt werden. Wer die durchaus angenehmen Wirkungen einer Droge einmal kennen gelernt hat, ist vielleicht versucht, diese Erfahrung zu wiederholen. So kann eine Entwicklung in Gang gesetzt werden, an deren Ende man nicht mehr ohne die anregende oder dämpfende Wirkung der Droge auskommt und sie zwanghaft konsumiert. Anzeichen dieser Art ... sollten – zumal wenn sie gehäuft und über längere Zeit auftreten – Anlass sein, nach möglichen Ursachen zu forschen. Eltern können sich zunächst mit anderen Bezugspersonen, mit Lehrern, Erziehern oder Freizeitbetreuern beraten. Wenn sich der Eindruck verdichtet, dass ein ernstes Problem zugrunde liegt, kann auch die Unterstützung durch eine Erziehungs- oder Familienberatungsstelle hilfreich sein. Solche Beratungsstellen gibt es in jeder größeren Stadt. Sucht bedeutet ... in jedem Fall Unfreiheit. Der abhängige Mensch kann mit dem Suchtmittel nicht mehr selbst entscheidend umgehen. Dies führt häufig zum Verlust von sozialen Bindungen und zu nachteiligen Veränderungen der Persönlichkeit. Eindeutige Symptome für eine Suchtgefährdung gibt es leider nicht. Man sieht es dem Kind eben nicht „an der Nasenspitze” an. Es gibt allerdings Anzeichen, die Anlass zu besonderer Aufmerksamkeit sein sollten, da sie auf tief greifende Probleme hindeuten. Derartige Signale für eine mögliche Suchtgefährdung, aber auch für andere problematische Entwicklungen, können sein: Gefahrensignale ■ Passivität und Unselbstständigkeit■ Mangelndes Selbstvertrauen ■ Fehlende Bereitschaft, Konflikte „durchzustehen” ■ Geringe Fähigkeit, Probleme zu bewältigen ■ Überzogene Leistungsanforderungen an sich selbst ■ Schwierigkeiten, Kontakt zu finden |
|
|
|
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Internet: www.polizei-beratung.de Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes Zentrale Geschäftsstelle Landeskriminalamt Baden-Württemberg Taubenheimstraße 85 70372 Stuttgart Telefon: (0711) 5401-2062 Telefax: (0711) 2268000 E-Mail: info@polizei-beratung.de Text aus der Broschüre zum Thema Vorbeugung gegen Drogen: „Sehn-Sucht“ Herausgeber: Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Zentrale Geschäftsstelle, Taubenheimstraße 85, 70372 Stuttgart, info@polizei-beratung.de Download der Broschüre unter: http://www.polizei.propk.de/mediathek/kommunikationsmittel/broschueren/index/content_socket/broschueren/display/5/ Texte teilweise auch aus: Elternbroschüre zur Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung |