Osterfeuer werden in Norddeutschland und weiten Teilen Mitteldeutschlands am Samstag vor Ostern entzündet. An manchen Orten, vor allem in Westfalen, entzündet man sie auch erst am Abend des Ostersonntags. Die Grundlage für das Feuer bilden möglichst hoch aufgetürmte Holzstöße aus Baum- und Strauchschnitt. Der Brauch aus alten Zeiten hat den Sinn, den Winter zu vertreiben, zu verbrennen. Man glaubte vermutlich, dass der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hätte und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze. So galten sie auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte, wobei die Asche auf die Felder verteilt wurde. |
Vor der römisch-katholischen Feier der Osternacht wird oft ein kleines Osterfeuer entfacht. Nachdem sich die Gemeinde um das Osterfeuer versammelt hat, entzündet der Priester am Osterfeuer die Osterkerze, die danach als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Kerze steht dabei für Christus als Licht für die Welt. Wie einst Israel der Feuersäule durch die Wüste folgte, so folgt das christliche Volk Gottes Jesus Christus auf dem Weg vom Tod zum Leben.
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Als besondere Bräuche rollen in der Osterräderstadt Lügde im Kreis Lippe in Ostwestfalen und in Günsterode im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen riesige feurige Osterräder von einem Hügel ins Tal hinab. Da die Holzstapel über viele Wochen angesammelt werden, verkriechen sich darin oft Kleintiere, die vor dem Anzünden verjagt werden müssen. Naturschützer warnen deshalb vor Osterfeuern. Eine gute Lösung ist es, den Holzstapel vor dem Entzünden umzuschichten. |
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