Für die Erziehung zu Gewaltfreiheit und demokratischem Verständnis gibt es keine Patentrezepte und kein pädagogisches Sonderprogramm. Diese Werte müssen vielmehr die Basis der Erziehung an sich sein, damit sich - wie Theodor Adorno fordert - "Auschwitz (...) nicht wiederhole." Politische Bildung sollte in diesem Zusammenhang nicht auf den Politikunterricht reduziert werden und fängt zudem viel früher an. Aktuelle Studien verweisen auf den Zusammenhang zwischen Maßnahmen gegen Gewalt, den allgemeinen Umgang in der Schule und die präventive Wirkung gegenüber der Vorurteilskriminalität. |
Wirksame Prävention lässt sich dabei mit folgenden Stichworten beschreiben: - Mediation, - genaue Beobachtung des "Bullying-Problems", - aktive Beteiligung von Eltern und Lehrer in Bezug auf die Grundbotschaft "Gewalt wird bei uns nicht akzeptiert", - klare Regeln gegen Gewalt und Diskriminierung, - Unterstützung und Schutz für die Opfer, - Vermittlung von konstruktiven Konfliktlösungen (z. B. Täter-Opfer-Ausgleich, Streitschlichterprogramme, Mediation, etc.). |
Daneben ist es - insbesondere für die Sekundarstufe - notwendig, rechtsextremistische Tendenzen immer dann wahrzunehmen, wenn aktuelle Hinweise bestehen. Moden, Marken und Zeichen unterliegen einem permanenten Wandel. Auch hier hat die pädagogische Intervention noch Aussicht auf Erfolg. Ausgrenzung und disziplinarisches Vorgehen sollten die letzten Mittel bleiben. Wie bei vielen anderen Themen ist es auch hier empfehlenswert, sich mit anderen auszutauschen und Netzwerke zu suchen, die konstruktive Beiträge liefern können. Letztlich lohnt sich der Aufwand - als ein Beitrag zu einer besseren Schul- oder Einrichtungskultur. |
Weitere Informationen unter:http://home.ph-freiburg.de/scherr/paed_interv_scherr.pdf |
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Internet: www.polizei-beratung.de Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes Zentrale Geschäftsstelle Landeskriminalamt Baden-Württemberg Taubenheimstraße 85 70372 Stuttgart Telefon: (0711) 5401-2062 Telefax: (0711) 2268000 E-Mail: info@polizei-beratung.de |