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Architektur des Deutschen Hygiene-Museums - Kurzer Abriss

Abb Nach rund siebenjähriger Bautätigkeit wird in diesem Jahr (2006) die Generalsanierung und Modernisierung des denkmalgeschützten Museumsgebäudes durch das Architekturbüro Kulka und Partner (Köln/Dresden) abgeschlossen sein.

Das 1930 von Wilhelm Kreis entworfene Museum kehrt damit endlich wieder als prägender Bau der Neuen Sachlichkeit in das Dresdner Stadtbild zurück.

SANIERUNG DURCH PETER KULKA (1)

Unter den Baumaßnahmen sind dies die wichtigsten: Die Ausstellungssäle in den beiden Ausstellungsgeschossen mit ihren charakteristischen Oberlichtdecken, die Werkstatträume im Sockelbereich sowie die Gebäudetechnik wurden grundlegend erneuert.

Mit einer stockwerkshohen Glasfront wurde die Empfangshalle zum Innenhof hin geöffnet und mit zwei Durchbrüchen um einen Restaurant- und Shop-Bereich erweitert.

Die Sammlung des Museums kann jetzt hochwassersicher in einem Depotgebäude unter der großen Terrasse zum Innenhof untergebracht werden.

Der Hörsaal im zweiten Obergeschoss bietet Platz für Veranstaltungen mit bis zu hundert Personen. Die Fertigstellung des Großen und des Kleinen Saales ist derzeit nicht finanzierbar; beide stehen aber als gut nutzbare Multifunktionshallen für Veranstaltungen aller Art schon jetzt zur Verfügung.


BAUGESCHICHTE

Das Museumsgebäude kann auf eine interessante Baugeschichte zurück blicken. Zu Beginn der Weimarer Republik hatten an einem ersten, ergebnislos verlaufenen Wettbewerb so bedeutende Architekten wie Hans Scharoun, Ernst Pölzig oder die Gebrüder Luckhardt teilgenommen.

Erst in einem zweiten Anlauf Ende der Zwanzigerjahre konnte sich dann Wilhelm Kreis gegen Konkurrenten wie Heinrich Tessenow oder Max Hans Kühne durchsetzen.

Das Museum wurde schließlich in den Jahren 1927 bis 1930 in attraktiver Lage zwischen Großem Garten und der Dresdner Innenstadt erreichtet.

Die Architektursprache des Gebäudes ist so ambivalent wie seine Entstehungszeit: Moderne, funktionalistische Anklänge der Neuen Sachlichkeit mischen sich mit einem konservativen Zug ins Monumentale. Die Innenausstattung mit deutlichen Anleihen bei der Bauhausästhetik stammte von dem Wiener Architekten Gottlieb Michael.

Beim Bombenangriff auf Dresden im Februar 1945 wurde das Gebäude schwer getroffen, die Bebauung des Innhofes vollkommen zerstört. Nach raschem Wiederaufbau wurde die Empfangshalle in den sogenannten Steinsaal umfunktioniert, der als einer der ersten öffentlichen Veranstaltungsorte in Dresden diente.

In den Fünfzigerjahren wurde nach Plänen von Alexander Künzer der Kongresssaal in das Gebäude eingefügt. Im Innenhof entstanden später weitere Funktionsbauten für die damalige Lehrmittelproduktion.

Aufgrund des mangelnden Bauunterhaltes während der DDR-Jahre wurde der Zustand des Gebäudes immer maroder.

Einen ersten Wettbewerb für die dringend notwendige Generalsanierung gewann im Jahr 1992 der Entwurf des Architekturbüros COOP HIMMELB(L)AU (Wien/Los Angeles), der aufgrund fehlender Finanzmittel jedoch nie realisiert wurde.

Nach den Plänen der Wiener Architekten wurde bis 1998 lediglich der südliche Kopfbau mit einem Vortragssaal sowie Seminar- und Büroräumen saniert. COOP HIMMELB(L)AU zog sich nach Querelen um Finanzkürzungen und der Streichung von Bauteilen aus der Zusammenarbeit zurück.


SANIERUNG DURCH PETER KULKA (2)

In einem Auswahlverfahren wurde 1998 schließlich das Architekturbüro Kulka und Partner (Köln/Dresden) mit der Generalsanierung beauftragt. Professor Peter Kulkas Entwurf führt das Gebäude auf die ursprüngliche Konzeption von Wilhelm Kreis zurück und nimmt alle späteren Hinzufügungen zurück.

Entstanden ist so ein spannungsvoller, ästhetisch überzeugender Dialog des historischen Gebäudes der Klassischen Moderne mit einer sehr individuellen, zeitgenössischen Architektursprache.

Und selbstverständlich ein Gebäude, das alle Funktionen des modernen Museumsbetriebs vorbildlich erfüllt.

 

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von:
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
Lingnerplatz 1
01069 Dresden
Telefon: +49 0351 4846-0
Telefax: + +49 0351 4846-400
Internet: http://www.dhmd.de
E-Mail: office@dhmd.de

Fotos: David Brandt

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