Der Fürstenzug befindet sich an der Außenfront des langen Ganges vom Stallgebäude. Darauf wird ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges dargestellt, der auf etwa 25.000 Porzellanfliesen aufgetragen wurde. Der Fürstenzug gilt als das größte Porzellanbild der Welt und stellt die tausendjährige Geschichte des Fürstenhauses Wettin dar. Es ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Dresden. |
In der Augustusstraße, also zwischen Semperoper, Hofkirche, Schloss und Georgentor auf der einen Seite und der Frauenkirche auf der anderen Seite, wurde dieses Kunstwerk auf der Außenseite des Langen Ganges an der Nordwand des Stallhofs vom Schloss ab 1872 durch Wilhelm Walter in der Sgraffitotechnik angebracht. Scraffito (Mz. Scraffiti; deutsch Kratzputz, oft auch Sgraffito geschrieben) wird aus dem Italienischen von „sgraffare“, zu deutsch kratzen, abgeleitet. Eigentlich handelt es sich um eine Art Putztechnik, weil diese Technik meistens in der Putzfläche zur Anwendung kommt. Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es diese Mörteltechnik in weiten Teilen Deutschlands. Es handelt sich dabei um eine Technik zur Bearbeitung von Wandflächen durch die Auflage verschiedenfarbiger Putzschichten. Besonders in Italien im 16. Jahrhundert wurde diese Technik angewandet. Scraffito wird zu den Stucktechniken gezählt. |
Da dieses Bild aber durch die Witterung sehr schnell beschädigt wurde, ließ man es dann von 1906-1907 auf Meißner Porzellanfliesen übertragen. Die heftigen Luftangriffe auf Dresden am Ende des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 überstand der Fürstenzug anders wie viele Bauwerke durch ein Wunder. Es mussten nur wenige Fliesen erneuert und ergänzt werden. |
Von 1979 bis 1980 wurde das Monumentalbild von 102 Meter Länge und 9,5 Meter gereinigt und restauriert und ist seither wieder in seiner ganzen Pracht zu besichtigen. Auf dem Wandbild sind insgesamt 93 Personen abgebildet. Dabei handelt es sich um die Markgrafen, Kurfürsten und Könige Sachsens sowie Wissenschaftler, Künstler, Handwerker, Soldaten, Kinder und Bauern. |
Quelle: Fotos: Copyright © 2006 Medienwerkstatt Mühlacker |