Die Westruper Heide ist in ihrer Entstehung ursächlich auf den waldvernichtenden Einfluss des Menschen zurückzuführen.
Sie ist eine Kulturlandschaft, deren ganz natürliche Entwicklung aus der Heidelandschaft zunächst einen Birkenwald und im Endstadium einen Eichenwald entstehen lässt.
Im Randbereich der Heide sind diese Entwicklungsstadien an einigen Stellen deutlich zu erkennen.
Das eigentliche Heidestadium verläuft über einen Zeitraum von knapp 50 Jahren. Man sagt, die Heide kommt über einen Zeitraum von 5 Jahren, steht 15 Jahre und vergeht 15 Jahre.
Dass diese Heide sich über Jahrhunderte erhalten konnte, ist auf wiederkehrende Bewirtschaftungsformen zurückzuführen, welche die Heidebauern diesem Landschaftstyp angedeihen ließen.
Hierzu gehörte die regelmäßige Mahd, die Beweidung durch Schafe, das Abplaggen (Entfernen des Aufwuchses und der Deckschicht des Bodens mit einer besonderen Hacke) sowie das Brennen.
Die noch junge Heide wurde gemäht und als Futter für das Vieh genutzt. Für die aufgetriebenen Schafe war die Heide mit ihrer Begleitvegetation (Gräser, Jungaufwuchs von Sträuchern und Bäumen) eine Nahrungsgrundlage.
Die überalterte Heide wurde abgeplaggt und als Streu in die Stallungen gegeben. Vermischt mit den Ausscheidungen des Viehs entstand so wertvoller Dünger, mit dem die nährstoffarmen Sandböden dieser Gegend verbessert wurden.
Häufig wurde überalterte und stark verholzte Heide gebrannt. Die zurückbleibende Asche düngte den Boden.
Nach entsprechender Bodenbearbeitung konnte auf solchen Flächen mehrjährig Buchweizen und Hafer angebaut werden, bis die Nährstoffarmut des Bodens wieder ein Maß erreicht hatte, dass nur noch die anspruchslose Heide gedeihen konnte.
Heute muss die nicht mehr übliche landwirtschaftliche Nutzung durch Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen ersetzt werden, um den offenen Charakter des Landschaftsbildes der Heide zu erhalten.
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