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Das Ende der Westruper Heide?

Abb Im Jahre 1979 gab es in der Westruper Heide noch intakte Heidebestände, die in einen jungen Birkenwald eingebettet waren.

Diese letzten Heidereste wurden jedoch so stark durch den Heidekäfer (Lochmea suturalis) abgefressen, dass kein Austrieb mehr möglich war.

Im August 1979 war die gesamte verbliebende Heide einheitlich rostbraun gefärbt und damit unfähig sich zu regenerieren.

Die seit Jahren immer wieder auflebende Diskussion um das Zulassen der natürlichen Entwicklung der Heidelandschaft bis hin zum trockenen Birkenwald fand nach dem Heidekäferbefall viele neue Befürworter.


Ein modernes Pflegekonzept fördert die Umsetzung

Der zuständige Kreisausschuss beschloss sich für die Erhaltung dieses einzigartigen Landschaftstypes einzusetzen und beauftragte die Landschaftsbehörde, in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung des Landes NRW (LÖLF) und heutigen LOBF, ein Pflegekonzept zu entwickeln.

In Anlehnung an die historischen Heidebewirtschaftungsformen wie Abplaggen, Brennen und Beweiden wurde 1980 von der Landschaftsbehörde des Kreises Recklinghausen und der LÖLF ein Entwicklungsplan erarbeitet, in dessen Mittelpunkt das maschinelle Abplaggen stand.


Abb Patengruppen und der Heimatverein Sythen übernehmen Verantwortung

Die Heide kam wieder, doch mit ihr auch die Birken und Kiefernschösslinge, die früher von den weidenden Schafen gefressen wurden.

Deren Zuwachs war so üppig, dass zu befürchten war, dass unter dem Schattendruck der jungen Birken und Kiefern die junge lichtliebende Heide wieder zurückgedrängt wird.

Über eine Pressekampagne wurden Patengruppen gesucht, die das tun sollten, was früher die Schafe bewirkt haben, nämlich, die bearbeiteten Flächen birken- und kiefernfrei zu halten.

Die Resonanz bei der Bevölkerung war sehr groß.

Rund 20 Gruppen aus den unterschiedlichsten Bereichen - von Schulklassen bis zu politischen Parteien - waren bereit, auf den abgeschobenen Flächen die neu aufkommenden Birken und Kiefern nach einem Pflegeplan der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Recklinghausen zu entfernen.

Über rund 10 Jahre hatte dieses Konzept Bestand.


Mit den aufkommenden Ermüdungserscheinungen einiger Patengruppen wurde in immer stärkerem Maße der Ruf nach einer erneuten Schafbewegung durch Heidschnucken laut.

In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörde entschoss sich 1993 der Heimatverein Syten als Förderer einer solchen Schafherde für das Naturschutzgebiet Westuper Heide aufzutreten.

Diese Idee wurde vom Schäfer Riering aus Haltern mit großem Interesse aufgenommen und seit 1993 umgesetzt.

Alle zwei Jahre, zur Zeit der Heideblüte, wirbt der Heimatverein Sythen in Zusammenarbeit mit der unteren Landschaftsbehörde der Kreisverwaltung Recklinghausen für die Pflegekonzepte in der Heide.

 

 

Quelle:
Text: Schau- und Infotafel in der Westruper Heide
Fotos: Copyright © 2006 Medienwerkstatt Mühlacker

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