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Landkärtchenfalter - Schmetterling des Jahres 2007

Düsseldorf, 11.01.2007  Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat - gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. - das Landkärtchen (Araschnia levana) zum Schmetterling des Jahres 2007 gekürt, weil es der einzige heimische Tagfalter ist, der von Generation zu Generation seine Farbe wechselt:

Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun gefärbte Schmetterlinge, die Sommergeneration hingegen hat die Grundfarbe schwarz mit weißen Bändern und gelblichen Flecken. Lange Zeit hielten selbst Experten die beiden Formen für zwei verschiedene Arten.

Das Landkärtchen wird in diesem Jahr voraussichtlich besonders gut zu beobachten sein, denn der Schmetterling trat 2006 aufgrund des warmen Wetters während seiner Flugzeiten außergewöhnlich häufig auf und konnte dabei für viel Nachwuchs sorgen.

 

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Rainer Lechner, Vorstandsmitglied der BUND NRW Naturschutzstiftung: „Bereits ab Mitte April schlüpfen die ersten Landkärtchen und sind dann Nektar saugend zumeist an Waldrändern, in feuchten Wäldern, Auen und Parklandschaften oder auch Gärten auf Schlehen, Weißdorn oder Schneeball zu finden.

Die Tiere der Sommergeneration sieht man ab August auf Bärenklau, Wiesenkerbel und Wilder Möhre."

Die Weibchen beider Generationen legen acht bis zehn grüne Eier in Form kleiner Eitürmchen an halb-schattig stehende Brennnesseln.

Aus den Eiern schlüpfen schwarzen Raupen, die zahlreiche dunkle Dornen tragen.

Die Raupen der Landkärtchenfalter haben als einzige Brennnessel-Raupe zwei Dornen am Kopf und sind so leicht zu erkennen.

Sie leben anfangs gesellig und verstreuen sich später, um sich zu verpuppen.

Je nach Jahreszeit schlüpfen entweder nach zwei bis drei Wochen die Schmetterlinge der Sommergeneration, oder aber die Tiere überwintern als Puppe und schlüpfen erst im nächsten Jahr als Frühjahrsgeneration.

 

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Welche der beiden Farbvarianten aus den Puppen schlüpft, hängt hauptsächlich von der Länge der Tageshelligkeit ab:

Wird die Puppe im Winter nur kurzen Tagen ausgesetzt, entwickelt sich ein Falter der Frühjahrsgeneration.

Sind im Sommer die Tage länger, entstehen schwarze Falter.

Die Zeichnung der Flügelunterseiten ist bei beiden Generationen gleich und ähnelt einer Landkarte, daher stammt der Name.

Landkärtchenfalter sind in Deutschland nicht gefährdet, treten aber in der Regel nicht sehr häufig auf.

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Wer im eigenen Garten etwas für das Landkärtchen und anderen Falter tun möchte, sollte an halb-schattigen Standorten die Brennnesseln stehen lassen.

Daran können sich Raupen und Puppen ungestört entwickeln. Wichtig sind auch nahe gelegene Nektarpflanzen, da Landkärtchen keine weiten Strecken zurücklegen.

Der Schmetterling des Jahres wird seit 2003 gekürt. Auch die BUND-Kampagne „Abenteuer Faltertage", die 2007 in die dritte Runde geht, dient dem Schutz der farbenfrohen Insekten.

Dabei werden von der Bevölkerung leicht erkennbare Schmetterlingsarten gezählt.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Jochen Behrmann, Geschäftsleiter
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Merowingerstraße 88
40225 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 30 200 5-14
Fax: 0211 / 30 200 5-26
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