Die große Pumpenanlage war wichtig, um zu gewährleisten, dass der Wasserstand im oberen Kanal (Oberwasser) immer ausgeglichen wurde. Da es im Bereich des oberen Kanals kein anderes Gewässer gibt und dieser Kanal 14 Meter höher liegt als der untere Kanal, musste das Wasser mit leistungsstarken Pumpen nach oben befördert werden. Zum ersten Mal arbeiteten diese Pumpen, als der Dortmund-Ems-Kanal fertig gebaut war und mit Wasser gefüllt werden musste. Aber auch in der Folgezeit hatten die Pumpen eine große Bedeutung. Einerseits ist ein Kanal natürlich nicht völlig wasserundurchlässig zu bauen, und andererseits verdunstet bei warmem Wetter auch eine Menge Wasser. |
Daher sorgte der Pumpenmaschinist dafür, dass stets die ausreichende Menge Wasser vorhanden war. Er nahm die Pumpen in Betrieb, indem er am Handrad des Anlassers drehte. Nun saugten die Pumpen das Wasser aus dem unteren Kanal. Durch große Rohre wurde dieses Wasser in den oberen Kanal gedrückt. In einer Sekunde konnten die Pumpen bei voller Leistung 500 Liter Wasser ansaugen und nach oben pumpen. Das entspricht bei einem störungsfreien Einsatz der Pumpen an einem Arbeitstag einer Menge von 14 Millionen Liter Wasser.
|
Zur Arbeit des Pumpenmaschinisten gehörte auch die Kontrolle der Maschinen und Pumpenanlagen. Er musste regelmäßig überprüfen, ob die Rohre keine undichten Stellen hatten. Er ölte die Lager der Maschinen und führte auch regelmäßig Kontrollgänge durch. Am unteren Wasserstand durfte die Ansaugstelle der Saugrohre nicht verstopfen. Blätter, Zweige und Unrat mussten regelmäßig entfernt werden.Am oberen Kanal überprüfte der Pumpenmaschinist anschließend den Wasserstand. Bemerkte es aufsteigende Luftbläschen im Wasser, konnte er sicher sein, dass auch wirklich Wasser zugeführt wurde. |
|
Quelle: Die Wissensseiten zum Thema "Kanalstufe Henrichenburg/Waltrop" entstanden mit freundlicher Unterstützung durch „Westfälisches Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg; Landschaftsverband Westfalen-Lippe“ Am Hebewerk 2 45731 Waltrop Tel.: 02363/97070 www.schiffshebewerk-henrichenburg.de Literaturangabe: Käptn‘ Henri kennt sich aus; Ein Museumsführer, Lese- und Bastelbuch für Mädchen und Jungen ab 10 Herausgeber: Westfälisches Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg; Landschaftsverband Westfalen-Lippe 1996 Foto 1 und 3: Medienwerkstatt Mühlacker |