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Wie Berlin zu seinem Namen kam

Erste Siedlungen 

Abb Die liebste Beschäftigung vieler Berliner im Sommer besteht in einer „Dampferfahrt”. Auf jeden Fall muss es ein Platz am Wasser sein.
Das ist auch kein Wunder, denn im Berliner Stadtgebiet gibt es reichlich Seen, Flüsse und Kanäle. Berlin liegt in einem Urstromtal. Die Wassermassen, die beim Schmelzen der Gletscher nach der Eiszeit entstanden, suchten sich einen Weg zum Meer. Im Berliner Raum hinterließen sie nicht nur Seen und Flüsse, sondern es bildete sich eine große Sumpflandschaft.

Seit der Jungsteinzeit versuchten hier Menschen zu leben, aber die Sumpfgegend ließ nur wenige trockene Plätze zu und die waren dann meistens durch Sand gebildet und daher nicht sehr fruchtbar.
Erst nach der Völkerwanderung ließen sich Slawen/Wenden hier nieder. Sie verstanden es bereits die Landschaft trocken zu legen und für ihre Bedürfnisse zu nutzen. Sie gaben den Flüssen und Seen Namen, die bis heute erhalten geblieben sind. So ist die Havel eine Bezeichnung für einen Fluss der viele Seen bildet. Im Berliner Gebiet sind es der Wannsee und der Tegeler See.
Die Spree war früher nicht schiffbar und hatte viele Stromschnellen. Die größte Stromschnelle lag bei der heutigen Mühlendammbrücke. Spree bedeutete in ihrer Sprache einen spritzenden, tosenden Fluss. Auch wenn man es der heute kanalisierten Spree nicht zutrauen möchte, so ist am Mühlendamm doch noch neben der Schleuse ein Wehr zu sehen, das einem einen Eindruck von der früheren Stromschnelle vermitteln kann.

Wege durch das Sumpfgebiet 

Abb Die Inseln in der Spree lagen an einem Punkt, wo das Sumpfgebiet gut zu durchqueren war. So ließen sich hier Händler nieder und gaben ihrem Ort den Namen Cölln. Es gab aber schon ein kleines Fischerdorf hier, das hieß Berlin. In der slawischen Sprache ist das eine Bezeichnung für einen trockenen Ort oder Siedlung im Sumpf.

Berlin auf der nördlichen Seite der Spree gelegen sollte sich später als der bessere Handelsplatz für die Wege zur Oder erweisen.

So ist in den Jahrhunderten der Name Berlin erhalten geblieben.

Viele andere Orte in Berlin tragen auch immer noch slawische Namen.
Spandau, Pankow, Steglitz und Britz sind auch Landschaftsnamen von damals.

Die Endungen –au oder –ow (ausgesprochen nur o) sind Hinweise auf eine Aue oder Wiese. Die Endungen –itz oder –ig weist auf einen besonderen Wald hin. So bedeutet der Ortsteil Britz = Birkenwald.
Heute weiß man nicht mehr sehr viel von dieser Sprache, obwohl im Spreewald und in der Lausitz noch Sorben mit ihrer eigenen Sprache und Kultur leben.

Im 13. Jahrhundert war die Mark Brandenburg als Lehensbereich stark umkämpft. Die Landesfürsten wollten die saftigen Äcker und den Handelsknotenpunkt für sich in Anspruch nehmen. So wurden unter der Ausbreitung des Christentums die Slawen vertrieben bzw. zwangsweise zu Christen gemacht.
Diejenigen, die sich dagegen wehrten wurden in „Kietze” verbannt. Einige wurden auch als Hunde beschimpft.
An diese Auseinandersetzungen erinnern heute noch im Sprachgebrauch das Wort Kietz für die Heimatecke in der man aufgewachsen ist.
Der Hundekehlen See war so ein „Kietz”.
Hunde als Schimpfwort für die Einwohner und Kehle ein altes Wort für Tränke.

Berlin ist heute keine Siedlung am Sumpf mehr. Der Braunkohlentagebau im Quellbereich der Spree legte den Spreewald fast trocken und führte auch zu geringerem Wasserstand in Berlin.

Die neuen Hochhäuser und der Bauboom in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts führten ebenfalls zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels.
Spree und Havel treten heute nach der Schneeschmelze nicht mehr über ihre Ufer, wie man es noch bis 1960 erleben konnte.

 

 

Quelle:
Zeichnung HD Lahe
Foto: Presse- und Informationsamt des Landes Berlin
© Land Berlin/Thie

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