AussehenDer Grönlandwal (Familie der Glattwale) ist eine bis 18 m lange Art, die in arktischen Meeren heimisch ist. Das Gewicht eines solchen Wales liegt bei 100 Tonnen. Wie alle Glattwale hat der Grönlandwal keine Rückenflosse, einen riesigen Kopf und eine nach oben gebogene Unterlippe. Mit ihren massiven Köpfen und kräftigen Körpern sind Grönlandwale dazu fähig, sogar 20 Zentimeter dickes Meereseis zu durchbrechen. |
Am Oberkiefer trägt der Grönlandwal auf beiden Seiten mehr als 300 Barten, die bis zu 4 m lang werden und damit die längsten Barten aller Wale sind.
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Vorkommen, Verhalten und NahrungGrönlandwale leben in den kalten Gewässern des Nordpolarmeeres. Er lebt dort, wo Treibeis auf der Oberfläche schwimmt. Damit ist er neben Beluga und Narwal eine von drei Walarten, die ihr ganzes Leben in der Arktis verbringen. Sie haben eine dicke Speckschicht, die sie vor den eisigen Gewässern schützt. Er bleibt normalerweise etwa zwei Minuten an der Oberfläche und taucht anschließend fünf bis zehn Minuten. Er kann bis zu einer Stunde unter Wasser bleiben. Wie alle Bartenwale filtert der Grönlandwal Plankton, vor allem kleine Krebse. Jeden Tag nimmt dieser Wal auf diese Weise ungefähr 1800 kg Nahrung zu sich. Man schätzt, dass ein Grönlandwal jedes Jahr etwa 100 Tonnen Krebstiere zu sich nehmen muss. |
Während der Wanderungen im Frühling und Herbst schließen sich die Grönlandwale zu Gruppen von bis zu 14 Tieren zusammen. Sie schwimmen dann in einer V-förmigen Anordnung. Die Tragzeit dauert 13 Monate. Danach wird ein etwa 4 m langes Kalb zur Welt gebracht, das ein Jahr gesäugt wird. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Grönlandwals beträgt vierzig Jahre. Grönlandwale gehören heute zu den bedrohten Tierarten, da sie bis ins vergangene Jahrhundert von Walfängern zur Gewinnung von Öl, Fleisch und Barten gejagt worden sind. Durch Walfangverbote konnten sich die Bestände inzwischen ein bisschen erholen. Heute sind die Grönlandwale vor allem bedroht durch Veränderungen in ihrem Lebensraum (zum Beispiel Lärm und Gifte, die in der Arktis vermehrt auftreten und die ihre Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit gefährden).
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Quelle: Foto: Wikipedia (2005, GNU Free Documentation License) |