Der Stromboli ist eine rein vulkanische Insel und gehört mit zahlreichen weiteren Ausbruchszentren auf den Liparischen Inseln und im südwestlichen Bereich des Italienischen Stiefels zu den Vulkanen des Italienischen Vulkanbogens. Hier taucht die Afrikanische Platte mit einer Geschwindigkeit von rund einem Zentimeter pro Jahr unter den Europäischen Kontinent in den Erdmantel hinab. Die abtauchende Platte wird in der Tiefe aufgeheizt und gibt im Gestein gefangenes Wasser ab. Dieses Wasser setzt die Schmelztemperatur der Gesteine im umgebenden Erdmantel herab, so dass diese teilweise aufschmelzen. Da das Magma eine geringere Dichte als der umgebende Erdmantel aufweist, steigt es nach oben auf. Der als "Leuchtturm des Mittelmeers" bekannte Stromboli ist seit Menschengedenken ununterbrochen tätig. |
Ausgelöst werden sie von großen, in der Magmasäule aufsteigenden Blasen, die im oberen Bereich des Schlotes platzen und glühende Lavafetzen nach oben schleudern. Da die Gase des Stromboli große Mengen an Wasserstoff enthalten, reagiert zudem dieses heiße Gas bei Kontakt mit dem Luftsauerstoff explosionsartig.
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Neben dieser eher „harmlosen" Dauertätigkeit kann der Stromboli aber auch ganz anders. Im Abstand einiger Jahre kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen. Im Jahre 1930 bombardierte der Berg eine Ortschaft mit bis zu dreißig Tonnen schweren Gesteinsblöcken. Bei dem Vulkanausbruch im Dezember 2002 handelte es sich um den größten Ausbruch seit 17 Jahren. Die Lavamassen flossen aus einem Krater in etwa 700 Metern Höhe direkt ins Meer. |
Durch eine starke Explosion wurden rund acht Millionen Kubikmeter Lavagestein vom Vulkan gelöst und stürzten ins Meer. Dadurch wurde eine mehrere Meter hohe Flutwelle ausgelöst, die eine Ortschaft komplett verwüstete. Daraufhin wurde die nur zwölf Quadratkilometer große Insel Stromboli vollständig evakuiert. Rund 140 Menschen wurden ausgeflogen. Vulkan-Experten gehen davon aus, dass der Ausbruch des Stromboli im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Ätna steht. Mittlerweile setzt die italienische Zivilschutzagentur zur Überwachung der sehr starken vulkanischen Aktivitäten auf der Insel Stromboli Satelliten ein. Ein Frühwarnsystems soll vor möglichen Erdrutschen und Flutwellen warnen. Zu diesem Zweck sendet eine Boje, die rund 100 Meter vor der Inselküste gefestigt und mit Sensoren bestückt ist, laufend aktuelle Daten an ein Satellitenterminal auf der Insel. Von dort werden diese Daten per Satellit in die Zivilschutzzentrale in Rom und an andere Stellen in Italien übermittelt.
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Quelle: Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Tenckhoff www.tenckhoff.de © Dr. Jürgen Tenckhoff |