Das Bedrucken von Stoffen und die Blaufärberei gehören zu den tradtionellen Handwerken im Münsterland. |
Im Museum lässt sich anhand der Arbeitsgeräte der Prozess des Druckens und Färbens nachvollziehen. Feine Werkzeuge zeugen von der aufwendigen Handarbeit der Formenstecher bei der Anfertigung der Druckformen. Dokumente wie Gesellenurkungen, Auftrags- und Musterbücher sowie Rezeptbücher für unterschiedlich Farben ergänzen die Präsentation. Beim sogenannten Blaudruck wird das handgewebte, geglättete Leinen zunächst auf den gepolsterten Drucktisch gespannt. Das Muster wird anhand von Musterbüchern von den Kunden ausgewählt. |
Blaudruck ist ein Negativ- bzw. Reservedruckverfahren, d.h. die Druckfläche erscheint am Ende weiß. Daher nimmt der Drucker mit dem Druckstock(Model) eine Schicht farbabweisenden "Papps" aus dem "Streichkasten" auf, einem im Wasser schwimmenden "Stempelkissen". Mit dem Model und dem Papp wird der Stoff fortlaufend bedruckt. Nach dem Trocknen beginnt das Färben. Dies erfolgt in einem tiefen Färbebottich, der Küpe, worin der in einer Reibeschale zermahlene Indigo angesetzt wurde. Der an einem "Sternreifen" aufgehängte, bedruckte Stoff wird mehrfach kurz in die gelbliche Färbelösung getaucht. Wieder an der Luft wandelt sich die Farbe des Indigo durch Oxydation in Blau um. Der Färber schlägt zusätzlich mit einem Stock in die Bahnen, damit die Luft für den Oxydationsprozeß überallhin gelangt. Daher stammt das Sprichwort, jemanden grün und blau schlagen. Anschließend wird der Papp herausgewaschen und das gefärbte Leinen auf der Mangel kalandriert. Im Museumsshop sind zahlreiche handgedruckte Blaudruckwaren mit traditionellen Mustern zu erwerben. |
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Museum Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum Telgte Herrenstraße 1-2 48291 Telgte Tel.:02504 / 9312 0 Fax.:02504 / 7919 Email: museum@telgte.de Fotos: © 2007 Medienwerkstatt Mühlacker (MF) |