Frömmigkeit bezeichnet jene Handlungen und Verhaltensweisen im Alltagsleben oder im kirchlichen Bereich, hinter denen sich eine religiöse überzeugung spiegelnde innere Haltung verbirgt.
Besonders seit Mitte des 19. Jahrhunderts unternahm die katholische Kirche angesichts rückläufiger Gläubigerzahlen große Anstrengungen zur Rekatholisierung der Bevölkerung. Dabei konnte die Kirche die neuen Möglichkeiten der industriellen Massenherstellung von Wandschmuck, religiösen Andenken, Devotionalien etc. nutzen. In den Haushalten wurden Gebetszettel, Heiligenbildchen, Totenzettel, Papstbildchen etc. über Jahre hinweg gesammelt. Im Museum sind zahlreiche Objekte zu sehen, die die Präsenz der Religion im Alltagsleben der Menschen zeigen. Sie begleitet(e) den Christen von der Taufe bis zum Tod. Im Museum lässt sich nachvollziehen, dass es zu allen Gelegenheiten Objekte und Hilfsmittel gab, mit denen die Menschen sich der göttlichen Gnade oder des Schutzes der Heiligen versicherte. Die im Museum ausgestellten Sterbekreuze, Medaillen, Agnus Dei und Skapuliere wurden häufig während der Volksmission erworben. Von den Wallfahrten brachte man Kerzen, Bildchen, Medaillen, Rosenkränze und Reliquienandenken mit. In der dazugehörigen Museumspräsentation befindet sich typischer Wandschmuck (Schutzengelbilder, Haussegen, Bilder von Jesus und Maria, Erinnerungsbilder zu Taufe Kommunion, Hochzeit oder Tod), Kruzifixe und Weihwasserbecken, Hausaltäre und Kastenbilder, die in fast allen Haushalten verbreitet waren. Aus dem südlichen Münsterland stammt ein Bildstock mit einer Pieta.
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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Museum Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum Telgte Herrenstraße 1-2 48291 Telgte Tel.:02504 / 9312 0 Fax.:02504 / 7919 Email: museum@telgte.de |