Münster ist eine kreisfreie Stadt mit einer Fläche von 302,91 Quadratkilometern. Die Stadt ist der Sitz des gleichnamigen Regierbezirks im Bundesland Nordrhein-Westfalen und liegt an dem Fluss Aa im Zentrum des Münsterlandes zwischen Dortmund und Osnabrück. Münster hat rund 270.000 gemeldete Einwohner. Von den mehr als 50.000 Studenten ist ein Großteil nicht in dieser Einwohnerzahl enthalten, da viele in Münster nur ihren Nebenwohnsitz gemeldet haben. Von 1815 bis 1946 war Münster Hauptstadt der damaligen preußischen Provinz Westfalen. Münster ist seit dem Jahre 1915 offiziell eine Großstadt und gehört zu den flächengrößten Städten in Deutschland. Rund um den Stadtkern liegen viele große und kleine Stadtteile, die teilweise im Jahre 1975 eingemeindet wurden. Die Stadt ist ein wichtiger Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort und der Sitz mehrerer Hochschulen, darunter auch die Westfälische-Wilhelms-Universität - eine der größten Universitäten Deutschlands. In Münster ist aber auch der Sitz vieler einzigartiger Bildungseinrichtungen, Bibliotheken und Archive (Institut der Feuerwehr NRW, Westfälische Reit- und Fahrschule, Polizei-Führungsakademie, Akademie Franz-Hitze Haus, Berufsbildungswerk der Westfälische Verwaltungsakademie ...) Jährlich werden in Münster mehr als 500.000 Menschen in den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen und Berufszweigen aus- und weitergebildet. |
Münster ist der Sitz eines katholischen Bischofs. Hier gründete Papst Leo III. im Jahre 799 bei seinem Treffen mit Kaiser Karl dem Großen neben den drei Diözesen Osnabrück, Minden und Paderborn auch das Bistum Münster. Im Jahre 805 wurde der Heilige Ludgerus im Kölner Dom zum ersten Bischof von Münster geweiht. Besonders bekannt ist die Stadt Münster als Fahrradstadt sowie für seine historische und schöne Altstadt. Die Stadtpromenade von Münster ist der einzige „Fahrrad-Straßenring" einer europäischen Stadt, der ausschließlich den Radfahrern zur Verfügung steht. Und auch die Radstation am Hauptbahnhof von Münster ist mit 3.500 Stellplätzen die größte in Deutschland. Im Jahre 2004 gewann die Stadt den LivCom-Award als die lebenswerteste Stadt der Welt in ihrer Kategorie.
Der LivCom-Award (The International Awards for Liveable Communities, Internationale Auszeichnung für lebenswerte Gemeinden) wird seit dem Jahre 1997 jährlich ausgeschrieben und vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen unterstützt. Im Jahr 2004, als sich 450 Städte aus der ganzen Welt um diese Auszeichnung beworben hatten, wurden erstmalig deutsche Städte mit den ersten Plätzen ausgezeichnet. Das war Münster und der Rhein-Hunsrück-Kreis.
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Die Stadt Münster war früh eine Domstadt mit Marktrecht. Um das Jahr 200 nach Christus errichteten die Franken hier eine Siedlung. 793 kam der friesische Missionar Liudger im Auftrag Karls des Großen in die Siedlung an der Aa. Er gründete hier das Kloster Monasterium, dem Münster seinen Namen verdankt und den St. Paulus Dom, der zum Mittelpunkt der Stadt wurde. Eine entscheidende Bedeutung hat auch das Jahr 1648, als der Dreißigjährige Krieg durch den in Münster und Osnabrück geschlossenen Westfälischen Frieden endet. Der Ort der Verhandlungen war der Friedenssaal im gotischen Rathaus - das „Juwel" des Prinzipalmarktes in Münster. |
Schon 1773 wird in der Stadt die erste Universität in NRW gegründet und 1875 erhielt Münster den ersten Zoo Westfalens, der 1928 durch den Aasee zu einem großen Naherholungsgebiet ergänzt wurde. Als am 2. April im Jahre 1945 britische und amerikanische Truppen die Stadt besetzen, gehört Münster zu den am schwersten getroffenen Großstädten. Der Stadtkern ist zu über 91 Prozent, und die Gesamtstadt ist zu 63 Prozent zerstört.
Ab 1949 wird die Stadt in einem dem zerstörten Münster nachempfundenen Stil wiederaufgebaut - ganz entgegen dem in den Folgejahren in ganz Deutschland herrschenden Zeitgeist mit dem Wunsch nach einer „autogerechten Stadt". Dieser Aufbau gilt auch außerhalb Münsters allgemein als vorbildlich. In Münsters gibt es nicht so viele große Wirtschaftsbetriebe wie in vielen anderen Großstädten. Von größerer Bedeutung sind die Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen der Stadt, wo viele Menschen beschäftigt sind. Außerdem ist Münster im Vergleich zu anderen etwa gleich großen Städten als Kaufmannsstadt überdurchschnittlich bedeutsam. Auch die traditionelle Landwirtschaft - insbesondere in Randbereichen der eingemeindeten Orte - spielt weiterhin eine bedeutende Rolle.
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