Carl von Linné wurde am 23. Mai 1707 als Carl Linnaeus in Råshult in der südschwedischen Provinz Småland geboren und starb am 10. Januar 1778 in Uppsala. Den Adelstitel bekam er erst später, für seine großen Verdienste um die Botanik und Zoologie. Denn der Forscher, der Medizin und Naturwissenschaften studiert hatte, führte eine Systematik ein, nach der alle Tiere und Pflanzen eingeteilt werden konnten. Sie wird in der Biologie auch heute noch verwendet („binäre Nomenklatur"). Nach Carl von Linnés Systematik wird bis heute jedes Lebewesen mit einem zweiteiligen lateinischen Namen benannt. Dabei bezeichnete der erste Begriff die Gattung und der zweite Begriff die jeweilige Art. Die Zeitgenossen fassten seine Leistung mit den Worten zusammen: „Gott hat die Welt geschaffen, Linné hat sie geordnet." Eigentlich sollte Carl von Linné ein protestantischer Pfarrer wie sein Vater werden. Doch der entschied sich dafür, die Schöpfung lieber als Naturwissenschaftler zu studieren. |
Carl von Linné besucht zunächst eine Schule in Vaxiö und begann im Jahre 1727 ein Medizinstudium an der Universität in Lund. Ein Jahr später wechselte er nach Uppsala. Schon während seines Medizinstudiums beschäftigte er sich intensiv mit Pflanzen. Schon bald erhielt er die Stelle eines stellvertretenden Dozenten am Botanischen Garten der Universität. Im Jahr 1735 erschien auch sein Hauptwerk, das „Systema naturea" (System der Natur), eine bahnbrechende Arbeit, die ihn von heute auf morgen berühmt machte. Er erfasste in diesem umfassenden Werk alle damals bekannten Pflanzen. Er beschrieb eine Vorgehensweise, mit der sich anhand von Zahl und Anordnung der Blütenorgane (Blütenblätter, Staubgefäße und Stempel) die Pflanzen genau bestimmen ließen. Linné erkannte die geschlechtliche Fortpflanzung der Pflanzen und führte die Symbole für „männlich" und „weiblich" ein. Seine Einteilung begründete die moderne biologische Systematik.In späteren Veröffentlichungen benannte er auch die Tiere.
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In den folgenden Jahren führte Linné sein systematisches Werk ständig weiter. Im Jahr 1738 ging er nach Schweden zurück und eröffnete in Stockholm eine Arztpraxis. 1739 gründete er die schwedische Akademie der Wissenschaften und wurde deren erster Präsident. Im diesem Jahr heiratete er auch die Arzttochter Sarah Elisabeth Morea, mit der er vier Töchter und einen Sohn bekam. Linnés wissenschaftlicher Nachlass wurde größtenteils von The Linnean Society of London erworben. Seinen botanischen Garten kann man in Uppsala besichtigen. Dort befindet sich die erste von ihm entwickelte Blumenuhr, die er im Jahre 1745 angelegt hat. Bei dieser Blumenuhr handelt es sich um ein Blumenbeet in Form eines Zifferblatts, das rundherum mit blühenden Pflanzen umgeben ist. Denn bei der Beobachtung der Natur in seiner nächsten Umgebung hatte Linné die für die damalige Zeit überraschende Feststellung gemacht, dass bestimmte Pflanzenarten nur zu bestimmten Tageszeiten blühten. Auf diese Beobachtung gestützt, intensivierte Linné seine Forschungen und stellte fest, dass diese pflanzlichen Aktivitäten während der gesamten (schwedischen) Wachstumszeit immer zur gleichen Tages- oder Nachtzeit stattfanden. Linné soll bei der Frage nach der Uhrzeit ein Blick auf seine "Blumenuhr" genügt haben, um die Uhr bis auf 5 Minuten genau abzulesen zu können. |
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Quelle: Abbildungen 1-3 : http://www.sil.si.edu/ Abbildung 1: Scientist: Linné, Carl von (1707 - 1778) Discipline(s): Biology ; Geology ; Medicine Print Artist: Christian Barth, 1842-1892 Abbildung 2: Scientist: Linné, Carl von (1707 - 1778) Discipline(s): Biology ; Geology ; Medicine Print Artist: Jaquemot Abbildung 3: Scientist: Linné, Carl von (1707 - 1778) Discipline(s): Biology ; Geology ; Medicine Print Artist: Charles Edward Wagstaff, 1808-1850 Blumenuhr: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/9/98/Blumenuhr.jpg http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinfreiheit |