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Sir Ernest Henry Shackleton

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Sir Ernest Henry Shackleton gehört zu den bedeutendsten Entdeckern im Polargebiet.

Er wurde am 15. Februar 1874 in Irland geboren. Im Jahre 1884 gab seine Familie nach einigen Missernten die Landwirtschaft auf. Sein Vater wurde Arzt und die Familie zog nach London.

Wenn es nach den Wünschen seines Vaters gegangen wäre, wäre auch sein Sohn Ernest Henry ein Arzt geworden.

Doch entgegen dem Wunsch seines Vaters, Mediziner zu werden, heuerte er als Seekadett bei der britischen Handelsmarine an.

Das Erlebnis mitten im Winter Kap Hoorn zu umrunden, war für ihn wohl ein prägendes Erlebnis: So fasste er den Entschluss, Polarforscher zu werden.

Im Jahre 1898 - mit nur 24 Jahren - erwarb er das Kapitänspatent.

Im September des Jahres 1900 bewarb er sich erfolgreich für die Teilnahme an der Nationalen Antarktis-Expedition, die von Robert Falcon Scott geleitet wurde.

 

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Seine zweite Antarktis-Expedition, die nach der „Nimrod" benannt ist, fand unter seiner Leitung von 1907 bis 1909 statt.

Er hatte den kühnen Plan gefasst, den Südpol zu bezwingen.

Er errichtete sein Basislager auf der Rossinsel.

Hier bestieg eine Gruppe der Expedition den aktiven Vulkan Mount Erebus und eine andere marschierte in Richtung des magnetischen Südpols, den sie am 16. Januar 1909 erreichten.

Doch kurz vor dem Erreichen des Südpols kehrt Shackleton um, denn die Vorräte reichten nicht aus, der Gesundheitszustand der Forscher ließ nach, und sie kamen mit den Schnee- und Eisbedingungen nicht zurecht.

Immerhin drei Jahre lang aber gebührte Shackleton die Ehre, derjenige zu sein, der am weitesten nach Süden vorgedrungen war.

Die von ihm gefällte Entscheidung, noch vor Erreichen des Südpols umzukehren, begründete er mit der Aussage:

Better a live donkey than a dead lion. (Besser ein lebender Esel als ein toter Löwe.)"

Für die Erfolge dieser Expedition wurde Shackleton 1909 geadelt.

 

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Berühmt wurde Ernest Henry Shackleton aber vor allem als Leiter der britischen Antarktis-Expedition von 1914 bis 1916.

Da noch niemand versucht hatte, auf dem Seeweg die Antarktis zu durchqueren, sah Shackleton hier seine Chance, als großer Entdecker in die Geschichte einzugehen.

Die Expedition begann am 1. August 1914, also drei Tage, bevor Großbritannien Deutschland den Krieg erklärte.

Shackleton fuhr mit seinem Schiff Endurance von den Docks Londons Richtung Antarktis. An Bord befanden sich außer Shackleton 27 weitere Männer, darunter auch ein blinder Passagier, und 69 Schlittenhunde.

Aus einer Flut von Bewerbungen hat Shackleton sich Wissenschaftler, Techniker, Seeleute und einen Kameramann (Frank Hurley/ Foto 3 und 4) für seine Expedition ausgewählt.

Obwohl sie von norwegischen Walfängern auf ungewöhnlich große Mengen von Packeis hinwiesen wurden, ließ Shackleton sich nicht beirren und setzte seine Fahrt fort. Doch er hatte die schlechten Wetterbedingungen unterschätzt.

Am Anfang des Jahres 1915 brachen eisige Stürme los. Riesige Eisblöcke schlugen immer wieder gegen die Bordwand, so dass die Endurance schließlich gänzlich festgefroren war. Und die Mannschaft war im Packeis eingeschlossen.

Schnell war Shackleton und seinen Männern klar, dass eine Befreiung aus dem Eis erst im antarktischen Frühling, also im September oder Oktober, möglich sein würde. So richteten sie sich auf einen langen, kalten und eisigen Winter ein.

Doch im Oktober wurde das Schiff von der Last der Eismassen zerdrückt, und die Mannschaft war auf einer riesigen, nur anderthalb Meter dicken Scholle im Packeis gefangen. So trieben sie bei Temperaturen um 36 Grad minus schließlich im Weddelmeer des Südlichen Ozeans.

Um nicht zu warten, bis ihnen das Eis unter den Füßen schmilzt, brach die Mannschaft drei Tage später auf und versuchte, über das Eis zu laufen, um Elephant Island zu erreichen. Die Rettungsboote nahmen sie mit, ansonsten wurde auf schweres Gepäck verzichtet.

Dank der Navigationskunst des Kapitäns waren sie die ersten Menschen, die es schaffen, am 15. April 1916 an der Steilküste der Insel an Land zu gehen.

Doch Shackleton musste weiter, denn da die Mannschaft hier nur durch einen sehr großen Zufall gefunden worden wäre, beschloss er, gemeinsam mit fünf seiner Männer Hilfe aus Südgeorgien zu holen. Doch die Walfangstation dort lag mehr als 700 Seemeilen entfernt.

Nach Tagen ungeheuerlicher Anstrengungen auf nur einem sieben Meter langen Ruderboot und dem gefährlichsten Ozean der Welt haben es die Männer tatsächlich geschafft und South Georgia erreicht.

Dieser Kraftakt ist eine der größten Leistungen in der Geschichte der modernen Seefahrt.

Aber da die Walfangstation am anderen Ende der Insel lag, war Shackleton mit einem seiner Männer gezwungen, die Insel zu durchqueren, um zu einer der bewohnten Walfangstationen an der nordöstlichen Küste zu gelangen. Drei Männer mussten sie zunächst zurücklassen, da ihr Gesundheitszustand, diesen Strapazen nicht gewachsen war.

Erschöpft und halb erfroren erreichte er im Mai 1916 die Walfangstation und konnte die chilenische Regierung überreden, ihm einen Trawler zur Rettung seiner Kameraden zu überlassen.

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Als er am 30. August 1916 auf Elephant Island ankam, traf er wie durch ein Wunder alle Mannschaftsmitglieder lebend an.

Nach zwei Jahren auf dem Eis kehrte die Expedition vollständig nach England zurück.

Tragischerweise starben jedoch bald darauf einige von ihnen an den Fronten des Ersten Weltkrieges in Europa.

Nach seinen übermenschlichen Strapazen in der Antarktis fand Shackleton selbst aber nach diesen Erlebnissen nicht mehr in ein bürgerliches Leben zurück. Das ewige Eis hielt ihn in Gedanken weiterhin gefangen.

Im Jahre 1921 brach er mit einigen Crewmitgliedern der Endurance noch einmal in den Süden auf. Die Quest verließ am 17. September 1921 London.

Sie legte in Südgeorgien an dem Hafen an, wo sie während der Expedition Endurance auf besseres Wetter gewartet hatten.

Hier starb Shackleton im Alter von 47 Jahren in der Nacht zum 5. Januar 1922 und wurde in Grytviken zwischen den Gräbern norwegischer Walfänger begraben.

Von Antarktis-Expedition Shackletons hatte der australische Kameramann Frank Hurley über 100 Fotos und umfassendes Filmmaterial hinterlassen.

Sie dokumentieren diese Expedition, und wie Shackleton es trotz vieler Gefahren und der Aussichtslosigkeit einer Rettung schaffte, sich selbst und seine 27 Begleiter in Sicherheit zu bringen.

Außerdem ist diese Expedition Shackletons auch verfilmt worden.

 

Quelle:
Fotos 1, 2 und 5: http://www.photolib.noaa.gov/
Foto 3 und 4: http://www.nla.gov.au/

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