Fotos: Junge Kanadagans
Diese Frage – so meinst du sicher – ist ganz leicht zu beantworten – oder? Na klar, da ist jemand, der halt Enten- und Gänsefan ist und auch noch eine Kamera hat!
Stimmt, damit hast du zunächst einmal auch vollkommen recht.
Viele Menschen, die Tiere mögen – und davon gibt es ja glücklicherweise eine ganze Menge – haben auch Lieblingstiere. Diese Tiere schaut man sich dann ganz besonders gerne an. Und wenn man eine schöne Kamera hat, macht man auch Fotos von ihnen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Aber der Grund, warum es gerade von den heimischen Tieren so viele Fotos auf den Wissenskarten gibt, ist noch ein ganz anderer. Logisch, wirst du denken, diese Fotos kann man ja auch viel leichter machen, als die Fotos von exotischen Tieren, denn schließlich kann man nicht mal eben nach Afrika fahren, so wie zu einem Teich oder See, den fast jeder irgendwo in der Nähe hat.
Stimmt, aber ich könnte mich ja mit meiner Kamera auch in den Zoo an ein Gehege oder an einen Käfig stellen und viele Fotos von Löwen, Giraffen, Elefanten oder Pinguinen (das sind übrigens meine Lieblingstiere) machen. Denn einen Zoo hat auch so ziemlich jeder Mensch in erreichbarer Entfernung. Warum also gerade die Stockenten, Höckerschwäne, Trauerschwäne, Kanadagänse ... oder gar das Blässhuhn? Ist doch langweilig, wird so manch einer sagen! Wie kann man sich nur immer so lange an einen Teich oder See hocken?
Mehrere Gründe gibt es für die vielen Fotos zu den Wasservögeln auf den Wissenskarten:
- Ich habe festgestellt, dass viele Kinder eher die exotischen Tiere kennen und beispielsweise einen Höckerschwan nicht von einer Kanadagans unterscheiden können oder eine Stockente mit einer Graugans verwechseln – übrigens nicht nur die Kinder!
- Selbst bei Zoobesuchen, wenn es ja sehr außergewöhnliche und seltene Tiere zu sehen und zu beobachten gibt, rennen viele Menschen eher an den Käfigen und Gehegen vorbei, ohne sich die Tiere und ihr Verhalten genau anzusehen. Viele Besucher denken eher an den nächsten Spielplatz, die nächste Bude, ein Eis, eine Tasse Kaffee oder das Definarium (eine nicht gerade artgerechte Haltung von Delfinen) ...
- Spaziergänge in der Natur gelten bei vielen Menschen auch nicht mehr gerade als cool. „Schon wieder latschen – ist das laaaangweilig!“ hört man ja gar nicht so selten.
Dabei gibt es so viel zu entdecken – wenn man sich einfach mal ganz ruhig z.B. an einen Teich, See oder Tümpel setzt, auf dem „nur“ Stockenten oder „nur“ Schwäne herumschwimmen. Wenn du es einmal ausprobierst, wirst du feststellen, dass du immer wieder etwas Neues bei den Wasservögeln sehen und entdecken kannst:
wie sie fressen, trinken, fliegen, brüten, ihre Jungen versorgen ... und mit ganz viel Glück siehst du vielleicht auch einer Paarung zu – allerdings nur im Frühling und Sommer.
Schau dir doch einmal - als Beispiel - die Fotos zu den Stockenten oder zu den Kanadagänsen an, vielleicht bekommst du dann doch Lust, mal nach draußen zu gehen und unsere heimischen Tiere zu beobachten – es müssen ja auch nicht unbedingt die Wasservögel sein.
Aber es sollten schon Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sein und nicht eingesperrte Tiere! Denn Tiere in ihrem Lebensraum zu beobachten, ist etwas anderes als ein Zoobesuch!
Und als Tipp für die Erwachsenen: Es beruhigt und ist ein schöner Ausgleich für all den Stress, den man manchmal so hat, wenn man sich diese Ruhe wirklich einmal nimmt! |
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