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Der Teichfrosch
Der Teichfrosch - einer unser bekanntesten und am häufigsten vorkommenden Frösche - ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet reicht im Osten bis nach Russland und im Süden bis in den Norden Italiens. In Deutschland kommt er in allen Gegenden mit Ausnahme der Hochalpen vor. Er ist also ein Hybride und nimmt in vielerlei Hinsicht eine Mischform der Merkmale dieser beiden Arten ein. Unter einer Hybride, auch Artbastard genannt, versteht man im naturwissenschaftlichen Sprachgebrauch ein Lebewesen, das durch Kreuzung von Eltern unterschiedlicher Arten hervorgegangen ist. So gibt es auch Formen, die der einen bzw. der anderen Elternart sehr ähnlich sind. LebensraumDer Lebensraum der Teichfrösche sind Teiche, Seen, kleine Tümpel, Weiher, Sümpfe und die Ufer langsam fließender Gewässer (siehe Foto 2 und 3 - Hier leben die auf den Fotos abgebildeten Teichfrösche). Sie meiden schattige Gewässer und sitzen gern in der Sonne. Nur an sehr heißen Sommertagen ziehen sie sich in schattige Bereiche der Gewässer zurück. Der Teichfrosch überwintert im Schlamm von Gewässern oder an Land, wo er in Erdlöchern oder unter dicken Laubschichten überwintert. Er ist ein tag- und dämmerungsaktiver Wasserfrosch; nach der Paarungszeit hingegen, die im Mai und Juni stattfindet, ist er bevorzugt tagaktiv. Durch ihre Froschkonzerte, die oft große Lautstärken und Reichweiten haben, haben die Teichfrösche insbesondere unter Nachbarn oft schon viel Ärger hervorgerufen. Viele Gartenteichbesitzer wurden schon von ihren Nachbarn wegen nächtlicher Ruhestörung verklagt, obwohl Amphibien und so auch die Teichfrösche in Deutschland allgemein als geschützt gelten. AussehenDie Männchen erreichen eine Größe von 90 mm, die deutlich größeren Weibchen werden bis 120 mm groß. Teichfrösche haben einen gras- bis dunkelgrünen Rücken mit dunkler Färbung und eine helle, meistens deutlich sichtbare Rückenlinie. Es kommen allerdings auch braune Exemplare vor. Sie haben jedoch mindestens eine grüne Stelle und eine grüne Linie in der Mitte des Rückens. Diese helle Rückenlinie ist bei fast allen Teichfröschen sehr gut zu erkennen. Die Bauchseite ist hell und weist eine graue Marmorierung auf. Die Hinterbeine sind von dunklen Querstreifen durchsetzt, und die Rückseite der Oberschenkel ist gelblich gefleckt. An ihren Hinterbeinen befinden sich außerdem die typischen Fersenhöcker, die recht groß ausfallen können und ein wenig gewölbt sind. Die Flecken auf der Oberseite sind charakteristisch für jeden Teichfrosch und bleiben immer gleich. So kann man einen Teichfrosch, vorausgesetzt man kennt seine Flecken genau, auch noch nach Jahren wiedererkennen. Seitlich an ihrem spitz zulaufenden Maul haben die männlichen Teichfrösche jeweils eine gräuliche Schallblase, mit denen sie ihre typischen quakenden Laute erzeugen können. Die Pupillen der Teichfrösche sind fast rund, die Iris bräunlich. Lebensweise und ErnährungTeichfrösche unternehmen auch schon mal längere Landgänge, halten sich aber immer in der Nähe eines Gewässers auf. Dort baden sie am Uferrand im seichten Wasser oder sitzen auf Wasserpflanzen wie zum Beispiel Seerosenblättern in der Sonne. Sobald sie sich gestört fühlen, retten sie sich mit einem großen Sprung ins Wasser und verstecken sich im Schlamm. Während die Larven sich anfangs überwiegend von pflanzlicher Nahrung ernähren, lebt der Teichfrosch räuberisch von tierischer Nahrung. Meistens erbeutet er seine Nahrung durch einen gezielten Sprung an der Wasseroberfläche. Zu seinen Beutetieren gehören Insekten, Schnecken, Würmer, Libellenlarven und Kleinkrebse. Teilweise frisst er auch die Kaulquappen und die jungen Frösche anderer Froscharten. Paarung und FortpflanzungZur Paarungszeit versammeln sich die Männchen, die im Alter von zwei bis drei Jahren ihre Geschlechtsreife haben, zu teilweise großen Gemeinschaften in einem Gewässer. Durch ihr lautes Quaken werden auch noch weitere Männchen angelockt. Die Männchen rufen nicht nur, um die Weibchen anzulocken, sondern auch um ihr Revier lautstark zu verteidigen. Das laute Quaken erzeugen die Frösche, indem sie Luft in ihre zwei seitlichen Schallblasen hineinpressen. Diese dienen als Resonanzkörper und verstärken so ihre Stimme. Die paarungsbereiten Weibchen begeben sich in die Nähe der Männchen, wo sie von den Männchen umklammert werden. Oft kommt es vor, dass sich auch mehrere Männchen um ein Weibchen streiten. Die Paarung der Teichfrösche findet im Wasser statt. Das Männchen klettert dabei auf den Rücken des Weibchens und umklammert es mit seinen Vorderbeinen. Wenn das Weibchen die Eier ins Wasser ablegt, gibt auch das Männchen sein Sperma zur Befruchtung ab. Die Weibchen setzen einzelne Laichballen im Wasser ab, die einige hundert Eier enthalten können und an Wasserpflanzen geheftet werden. Insgesamt werden so 1000 bis 8000 Eier im Wasser abgesetzt. Sie haben eine bräunliche bis gelbliche Färbung und sind nur etwa 1,5 Millimeter lang. Aus ihnen schlüpfen die Kaulquappen, die eine Endlänge von bis zu 70 Millimeter haben können. Während ihrer drei Monate dauernden Entwicklung durchlaufen sie eine Metamorphose (Verwandlung) zum Jungfrosch. Die Entwicklungszeit der Kaulquappen ist stark von der Witterung abhängig und wird durch niedrige Temperaturen verlängert. Meistens ist sie im August beendet. Zunächst wachsen den Kaulquappen die Beine und die Kiemen, während sich der Schwanz langsam zurückbildet. Gefährdung und FeindeTeichfrösche haben eine gute Anpassungsfähigkeit an ihren Lebensraum und sind weniger bedroht als die meisten anderen Amphibienarten. Zu ihren Feinden gehören viele Fleisch fressende Tiere ganz unterschiedlicher Art: Zahlreiche Fischarten, Ringelnattern, Kreuzottern, zahlreiche Vogelarten wie der Weißstorch, der Schwarzstorch und der Eisvogel. Aber ebenfalls Säugetiere wie Füchse, Dachse, Iltisse, Steinmarder und Wanderratten fressen Frösche. Und auch der Mensch bedroht das Leben der Teichfrösche, denn Froschschenkel gelten in einigen Ländern immer noch als eine Delikatesse. Wenn sie nicht vorher getötet oder gefressen werden, erreichen Teichfrösche ein Höchstalter von mehr als 5 Jahren. In Gefangenschaft sind einige Exemplare schon bis zu 14 Jahre alt geworden. |
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