Wusstest du eigentlich, dass die Kürbispflanzen echte Rekordhalter sind?
Sicher kennst du sie auch, die leuchtenden kleinen und großen Kürbisse, die man im Herbst in vielen Farben, Formen und unterschiedlichen Gestalten überall sehen kann. Ja sicher, Halloweenkürbisse - kennt ja jeder! Sie werden ausgehöhlt und zu Halloween in Laternen verwandelt. Doch dieser Halloween-Brauch ist noch gar nicht so alt und stammt aus Amerika, während man hier bei uns und zum Beispiel auch in Irland im Herbst früher Rüben aushöhlte und mit Kerzen ausleuchtete. Irische Einwanderer brachten diesen Brauch mit nach Amerika, wo dann aus den Rüben sehr schnell die Kürbisse wurden, weil sie , sich einfacher bearbeiten ließen und auch besser aussehen.
Der Kürbis selbst aber hat eine weitaus ältere und spannendere Geschichte, als nur eine Dekoration beim Halloweenfest zu sein.
Ursprünglich war er ausschließlich in Amerika beheimatet. Erstmals wurden Kürbisse als Nutzpflanzen in Peru angebaut. Prähistorische Funde von Kürbissamen lassen sich auf die Zeit um 10.000 vor Christus zurückdatieren. Damit ist der Kürbis die älteste gezüchtete Nutzpflanze der Welt. Nach Europa gelangten die ersten Kürbisarten durch Christoph Kolumbus, wo sie zu vielfältigen Arten kultiviert wurden. Mittlerweile gibt es durch Züchtung und Auslese über 850 verschiedene Arten von Kürbissen.
Doch die Kürbispflanzen sind nicht nur echte Rekordhalter, weil sie die ältesten Nutzpflanzen der Welt sind, sondern sie entwickeln auch die größten Früchte der Erde.
Je nach Sorte und Kultur reicht ihre Fruchtgröße von kaum birnengroßen Früchten bis hin zu Riesenfrüchten, die einen Durchmesser von über einem Meter haben. Sie können einen Umfang von bis zu drei Meter erreichen und bis zu 150 Kilogramm wiegen.
Es sind auch Rekordfälle bekannt, in denen ein Kürbis mehr als 500 Kilogramm wog.
Außerdem sind die Kürbisse natürlich auch die größten Beeren der Welt, obwohl man bei ihrem Aussehen zunächst nicht an Beeren denkt.
Zu den Beerenfrüchten rechnet man die Früchte, deren zahlreiche Samen in das Fruchtfleisch eingebettet sind.
Nahe Verwandte der Kürbisse sind zum Beispiel die Gurke, Melone oder Tomate.
Die wenigsten Kürbisarten allerdings sind heute zum Verzehr geeignet.
Die weitaus meisten Arten sind Zierkürbisse, die reinen Dekorationszwecken dienen.
Ob ein Kürbis ein Speise- oder ein Zierkürbis ist, hängt nicht von seiner Größe ab, sondern von seinem Gehalt an Cucurbitacin. Das ist ein Stoff, der sehr bitter schmeckt und wird auch mit dem Kochen nicht zerstört wird.
Weil das Cucurbitacin giftig ist, sollte man im Zweifelsfall immer eine einfache Geschmacksprobe des rohen Fruchtfleisches machen.
Wenn es bitter schmeckt, ist die betreffende Kürbissorte nicht genießbar, und der Verzehr kann zu Magenkrämpfen und starker Übelkeit führen.
Bei uns in Deutschland werden die Speisekürbisse vor allem in Suppen oder als süß-saurer Nachtisch verarbeitet. Auf der ganzen Welt hingegen gibt es unzählige Rezepte, und aus dem Kürbisfleisch lassen sich köstliche und sehr gesunde Gerichte zubereiten.
Aus den Samen der Kürbisse, der etwa 55 Prozent Öl enthält, wird das Kürbiskernöl gepresst. Es hat viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren und viele wertvolle Vitamine (A, B1, B2, B6, E). Außerdem enthält es das krebshemmende Spurenelement Selen. Und in der Medizin wird die Kraft der Kürbiskerne bereits seit mehr als einhundert Jahren gegen Funktionsstörungen der Blase und gegen Prostatakrebs eingesetzt.
Inzwischen ist der Kürbis im Herbst aber auch als Zierkürbis nicht mehr wegzudenken und dient vielen Menschen im Herbst als eine farbenfrohe Zierde und Dekoration. Vor allem im September und Oktober sind die schönen Früchte im Supermarkt, auf Bauernhöfen und in Gärtnereien und Blumenläden überall im Angebot.
Und die inzwischen vielfach verbreiteten Halloweenpartys sind ja ohne die schaurig-schönen Kürbisse auch nicht mehr vorstellbar.
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