Die Schulen des Mittelalters und der Neuzeit waren nicht speziell zu diesem Zweck erbaute Schulhäuser. Auch gab es noch keine eigentlichen Schulmöbel. In den Klassenräumen des 16. und 17. Jahrhunderts befand sich meistens ein Stuhl und ein Katheder (altes Wort für Pult) für den Lehrer. Für die Schüler gab es nur niedrige Bänke. Sie waren weder auf die Körpergröße abgestimmt, noch boten sie die Möglichkeit einer Schreibablage. Meistens befanden sich auch mehrere Altersjahrgänge in einem Raum. Wie man auf dem Holzschnitt von 1524 sehen kann, saßen die Kinder in einem Halbkreis um den Lehrer – getrennt nach Lernanfängern und Fortgeschrittenen. Wenn sie etwas aufschreiben sollten, mussten sie das auf den Knien erledigen. Nur für den Lehrer bot das Katheder eine Schreibfläche. Auch sonst waren die Schulräume zu dieser Zeit sehr kahl. Wandschmuck oder Anschauungsmittel kannte man noch nicht. Eine Heizung oder einen Ofen gab es nicht, um die Räume im Winter auszuheizen. Nur das Tageslicht erhellte die Räume. Die Kinder wurden sehr eintönig im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Der Unterricht bestand vorwiegend aus Wiederholungen und einem ständigen Auswendiglernen. Viel Spaß kann das den Schülern damals nicht gemacht haben!Diese Zustände waren in allen Schulformen (Elementarschulen, Gymnasien) ähnlich und änderten sich erst ganz allmählich in der Mitte des 17. Jahrhunderts. |
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Quelle: Mit freundlicher Unterstützung von: „Westfälisches Schulmuseum Dortmund“ http://www.museendortmund.de/schulmuseum 44379 Dortmund; An der Wasserburg 1; Tel.: 0231 / 61 30 95 Heimat Dortmund – Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Schulmuseum und Schulgeschichte in Dortmund Darin: Jochen Löher (Museumsleiter) „... dass man Kinder zur Schule halten solle!“ Ein Rundgang durch das Westfälische Schulmuseum |