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Anschauungsmittel im Unterricht des 19. Jahrhunderts

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Im Zeitalter der Industrialisierung mussten auch die Schulen auf die fortschreitende technische und wirtschaftliche Entwicklung reagieren, um die Kinder und Jugendlichen in angemessener Weise auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten.

In den mittleren und oberen Klassen der Volksschulen wurden Stunden für „Realien“ eingeführt.

Für diesen Unterricht entstanden die sogenannten „Realienbücher“, in denen Themen der Fächer Erdkunde, Geschichte, Naturwissenschaften und Naturkunde abgehandelt wurden.

Auch wurden ihm Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts erste Experimente durchgeführt.

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Lehrmittelverzeichnisse, die den Schulen vorschrieben, was sie an Apparaten und Geräten anzuschaffen hätten.

Das Tellurium 

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Eine wichtige Forderung lautete, dass kein Schüler aus der Schule entlassen werden solle, ohne Anschauung und Kenntnis des Himmels und seiner Wunder gewonnen zu haben (Diesterweg; Populäre Himmelskunde).

Da solche Beobachtungen im Schulalltag nur schwer möglich sind, wurde das Tellurium als ein wichtiges Anschauungsmittel angesehen und auch von vielen Schulen angeschafft.

Ein Tellurium (lateinisch: tellus = Erde) veranschaulicht die Bewegung der Erde um sich selbst und um die Sonne.

Es zeigt die Entstehung der Tageszeiten und der Jahreszeiten, die Einteilung der Erde in Zonen und die Mondbahn.

Auch die Entstehung einer Sonnenfinsternis und einer Mondfinsternis konnte den Schülern mit einem Tellurium demonstriert werden.

 

Projektionsapparate 

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Heute gibt es in den Schulen Diaprojektoren, Tageslichtschreiber und Beamer, um den Unterricht anschaulich zu gestalten.

Als ein Vorläufer der heutigen Diaprojektoren kann die Erfindung der „Laterna Magica“ angesehen werden. Einer dieser Projektionsapparate war der Berghoffsche Universal-Projektionsapparat.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese Geräte in den Schulen eingeführt. Sie ermöglichten es dem Lehrer, Bilder an die Wand des Klassenraums zu projizieren.

Ein Hängeglasglühlicht oder eine Spiritusglühlichtlampe diente dabei als Lichtquelle.

Die Russische Rechenmaschine 

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Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Russische Rechenmaschine (die ja eigentlich gar keine Maschine ist) ein beliebtes Anschauungsmittel für den Rechenunterricht.

Sie durfte in keiner Schulklasse fehlen und stand meistens vorne in der Klasse.

Napoleon brachte dieses Gerät von seinen Russlandfeldzügen mit nach Westeuropa – so erklärt sich auch der Name.

Meistens besteht die Russische Rechenmaschine aus einem Holzgestell, an dem 10 Eisenstäbe senkrecht übereinander angebracht waren.

Auf jedem dieser Eisenstäbe befinden sich zehn große Kugeln, die hin und her geschoben werden können.

Mit diesen insgesamt hundert Kugeln erklärte man den Kinder das Dezimalsystem und führte Rechnungen im Zahlenraum bis 100 durch.

 

Quelle:
Mit freundlicher Unterstützung von: „Westfälisches Schulmuseum Dortmund“
http://www.museendortmund.de/schulmuseum
44379 Dortmund; An der Wasserburg 1; Tel.: 0231 / 61 30 95
Heimat Dortmund – Stadtgeschichte in Bildern und Berichten
Schulmuseum und Schulgeschichte in Dortmund
Darin: Jochen Löher (Museumsleiter) „... dass man Kinder zur Schule halten solle!“
Ein Rundgang durch das Westfälische Schulmuseum
Foto 1 - 4: Westfälisches Schulmuseum Dortmund

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