Auch nach der Einführung der allgemeinen Schulpflicht erhielten nicht alle Kinder eine gründliche und ausreichende Schulbildung. Viele Schüler - besonders auf dem Lande - besuchten die Schule nur in den Wintermonaten, da sie im Sommer auf dem Feld und bei der Ernte helfen mussten. Andere Kinder mussten vor und nach der Schule auf dem elterlichen Bauernhof mitarbeiten. Außerdem mussten die Eltern Schulgeld bezahlen, und auch die Schulbücher mussten sie selbst kaufen, was sich viele Familien nicht leisten konnten. Daher wurden viele Kinder überhaupt nicht zur Schule geschickt. Es gab auch Familien, die den Lehrer in Naturalien bezahlten, wenn sie nicht genug Geld hatten. Sie lieferten ein Fuder Holz für den Kanonenofen oder brachten dem Lehrer ein Huhn oder eine Gans. |
Oftmals erlaubten die Eltern ihren Kindern nur den Besuch der Volksschule. Anschließend sollten sie möglichst rasch einen Beruf erlernen und schnell Geld verdienen, um ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können. Die Mittelschule oder das Gymnasium konnten sich nur die Kinder reicher Eltern leisten. Das Schulgebäude lag oft mehrere Kilometer entfernt, und der Weg dorthin war anstrengend und gefährlich. Du siehst also, die Möglichkeiten der Kinder in der damaligen Zeit zur Ausbildung, zum Spielen und auch zur Entspannung waren sehr stark eingeschränkt.
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Quelle: Mit freundlicher Unterstützung von: „Westfälisches Schulmuseum Dortmund“ http://www.museendortmund.de/schulmuseum 44379 Dortmund; An der Wasserburg 1; Tel.: 0231 / 61 30 95 Heimat Dortmund – Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Schulmuseum und Schulgeschichte in Dortmund Darin: Jochen Löher (Museumsleiter) „... dass man Kinder zur Schule halten solle!“ Ein Rundgang durch das Westfälische Schulmuseum Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker / Archiv |