Holteyer Hafen

Im Essener Stadtteil Überruhr-Holthausen befindet sich der Holteyer Hafen.
Er wurde 1837/1838 als einer der ersten echten Häfen (nicht nur als Anlegestelle) an der Ruhr gebaut
Im Jahr 1880 wurde er stillgelegt.

Der Hafen diente der Ruhrschifffahrt als Sicherheitshafen bei Unwettern, Niedrig- bzw. Hochwasser und bei Eisgang.
Im Winter lagen hier die Kohleschiffe, die so genannten Ruhraaken, vor Anker.

Seinen Namen erhielt der Hafen von der in der Nähe wohnenden Familie Holtey.
Nachdem bereits 1780 der Leinpfad errichtet wurde, forderten die Kaufleute im Jahr 1833 den Bau eines Sicherheitshafens.
Der Hafen konnte aber erst fünf Jahre später fertig gestellt werden, da es Probleme mit dem Wetter und dem damit verbundenen Hochwasser gab.
Außerdem war der angeforderte Dampfbagger noch nicht betriebsbereit und die Ziegelarbeiter waren bereits anderswo verpflichtet worden.
So wurde der Hafen schließlich erst Ende 1838 mit Hilfe von Fremdarbeitern aus Paderborn fertig.

Die in der Nähe gelegenen Zechen Mönkhoffsbank und Vereinigte Charlotte im Wichteltal waren durch eine von Pferden angetriebene Eisenbahn mit dem Hafen direkt an der Ruhr verbunden.
Als dann die Eisenbahnen im Ruhrtal gebaut wurden, wurden die Transporte auf der Ruhr immer unwirtschaftlicher.
Schließlich wurden sie ganz eingestellt.

1929 baute der Turnerbund 1900 e. V. Überruhr eine alte Scheune am Hafenbecken als Turnhalle aus.
1938 errichtete er auch ein Bootshaus.
Das Hafenbecken wurde nun als Freibad genutzt.

Die unversehrte Bruchstein-Bogenbrücke ist als Hafeneinfahrt erhalten geblieben.
Über die Brücke führt der alte Leinpfad.
Er besitzt teilweise noch das Original-Pflaster und ist heute  Teil des Ruhrtal-Radweges.

Seit dem 11. Juli 1988 stehen das Hafenbecken, die Brücke und der Leinpfad unter Denkmalschutz.