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Page und Knappe – Ausbildung zum Ritter

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Der Knappe war der junge Angehörige eines ritterlichen Geschlechts, der noch nicht zum Ritter geschlagen war.

Bereits im Kindesalter wurden die Jungen von ihren Müttern im christlichen Geist erzogen.

Im Alter von sechs bis sieben Jahren übernahm dann der Vater oder ein Geistlicher seine Unterrichtung. Hier erlernte er höfische Umgangsformen, zu musizieren und das Lesen, Schreiben und Rechnen.

Auch verbrachte ein adeliger Junge jeden Tag mehrere Stunden im Sattel, denn er musste lernen, sein Pferd mit nur einer Hand zu führen, wenn er später im Kampf eine Lanze oder einen Schwert tragen wollte.

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Im Alter von etwa zwölf Jahren wurden die Jungen dann als Pagen zur weiteren Erziehung an den Hof eines Grafen oder Fürsten gegeben.

Gemeinsam mit anderen Jungen erlernte der Page hier das Kriegshandwerk und den Umgang mit verschiedenen Waffen. In dieser Ausbildungszeit wurden das Fechten und der Schwertkampf zunächst mit hölzernen Waffen geübt.

Aber auch die Wiederstandfähigkeit gegenüber Schmerzen und Kälte wurde geschult. Die Angst vor dem Töten zu überwinden, lernten die Pagen, indem sie regelmäßig mit auf die Jagd genommen wurden.

Mit etwa 14 Jahren wurden die Pagen zu Knappen ernannt und in den Dienst eines Ritters gestellt.

Ein Knappe stand bei Versammlungen an der Seite seines Herrn. Er begleitete ihn bei Kriegshandlungen, ohne aber selbst schon an den Kämpfen teilzunehmen. Er half dem Ritter in die Rüstung und in den Sattel und trug seinen Helm und sein Schild.

Während der Feldzüge war er für die Verpflegung der Pferde und die Instandhaltung der Waffen zuständig, oder er leistete Hilfe, wenn sein Herr verwundet war.

 

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Den Unterhalt für die kostspielige Ausbildung mit Pferd und Waffen erhielt der Knappe oft von seinem Dienstherrn, dem er sich bei Bewährung für künftige Überlassung von Lehen empfehlen konnte.

Mit 21 Jahren oder auch später bei einer besonderen Gelegenheit erfolgte dann die lang erwartete Schwertleite (Ritterschlag).

Dieser Handlung gingen Fasten und Beten sowie das Abendmahl voran.

Zur Zeremonie gehörte weiter, dass zwei Ritter die ritterliche Herkunft, den christlichen Glauben und die Fähigkeit des Knappen, seine künftigen Pflichten erfüllen zu können, bezeugten.

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Der Ritterschlag bestand darin, dass der Knappe gerüstet - ohne Helm, Schwert und Schild - zwischen seinen Zeugen niederkniete und der die Würde Erteilende ihm mit dem flachen Schwert einen Schlag auf jede Schulter gab.

Danach erhielt der neue Ritter Schwert, Helm und Schild ausgehändigt.

Oft feierten die jungen Ritter den Ritterschlag mit einem großen Fest und hielten ein Turnier ab, um mit anderen Rittern ihre Kräfte zu messen.

Andererseits kam es aber auch vor, dass ein Knappe einfach kurz vor einem Kampf oder einer bevorstehenden Schlacht zum Ritter geschlagen wurde. 

Hier kannst du noch mehr über Pagen, Knappen und die Schwertleite nachlesen ...

 



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Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker

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