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Plattenharnisch - Eine Rüstung aus Eisenplatten

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Als in Europa die Armbrust und der Langbogen als Waffen eingesetzt wurden, boten die Kettenrüstungen den Rittern nicht mehr genügend Schutz.

So ist man wohl bereits im späten 12. Jahrhundert vereinzelt dazu übergegangen, die Brust und auch die Schultern durch zusätzliche Panzer zu schützen.

Später begann man, auch die Gliedmaßen durch Metallplatten zu schützen.

Immer mehr Eisenplatten bedeckten den Körper des Ritters, wenn er in den Kampf zog, und um das Jahr 1430 entstand dann der vollständige Plattenharnisch.

Der zuvor getragene Topfhelm wurde durch die sogenannte Hundsgugel verdrängt, die über ein hochklappbares Visier verfügte.

Die kämpfenden Ritter waren nun auf dem Schlachtfeld und beim Turnier durch eine Vollrüstung geschützt.

Diese Feldrüstungen bestanden aus vielen Metallplatten, die durch zahlreiche Riemen, Nieten und Scharniere flexibel miteinander verbunden waren, damit der Ritter im Notfall bei einer Schlacht auch am Boden weiterkämpfen konnte.

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Demgegenüber gab es auch Prunkharnische, die aber eher für ein Turnier angefertigt waren – also für einen feierlichen öffentlichen Auftritt eines Ritters.

Diese Art der Rüstung war wesentlich schwerer und starrer und für einen Kampf weniger gut geeignet.

Oft trugen die Ritter auch noch ein Kettenhemd unter dem Plattenpanzer, um die Achseln und den Genitalbereich besonders zu schützen.

Auch gab es Rüstungen bei denen direkt an diesen Stellen Kettengeflecht angebracht werden konnte. Zusätzlich befestigte man zum Schutz der Achselhöhlen Metallscheiben an der Rüstung.

Obwohl der Plattenharnisch in etwa das gleiche Gewicht aufwies wie ein Kettenpanzer, war er angenehmer zu tragen. Er verteilte das Gewicht gleichmäßig auf alle Körperteile und fühlte sich daher nicht so schwer an.

Die Entwicklung des Plattenharnisches stellte eine europäische Besonderheit dar. In anderen Gebieten der Welt wurden die unterschiedlichsten Rüstungsarten verwendet.

Doch ausschließlich in Europa ging man dazu über, den gesamten Körper durch Metallplatten zu schützen.

 

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Da sich der Plattenharnisch als guter Schutz im Kampf bewährte, wurde das Tragen eines Schildes nach und nach unüblich.

Im Verlauf des 15. Jahrhunderts fanden neue Helmtypen Verwendung, mit denen man das Kinn und den Hals schützte.

So wurde das Kettengeflecht zum Schutz der Halspartie überflüssig. Auch wurde die Beweglichkeit der Rüstung im Bereich der Hände und Arme immer weiter verbessert.

Im 14. Jahrhundert ging man dazu über, auch die Schlachtrösser mit einem Plattenpanzer zu schützen.

Denn die Pferde waren in der damaligen Kriegsführung äußerst wichtig und wurden in der Schlacht oftmals gezielt angegriffen, um die Ritter zu Boden zu zwingen.

Ein Rossharnisch wog in etwa so viel wie der Vollharnisch des Ritters, also circa 20-30 Kilogramm. Er bedeckte einen Großteil des Pferdekörpers mit Ausnahme der Beine.

Diese Rossharnische waren teilweise prunkvoll verziert, was häufig im stilistischen Einklang mit dem Harnisch des Reiters geschah.

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Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker
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