Ein Zweifinger-Faultier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 54 - 72 cm. Es wird 3,3 - 9 kg schwer. Der Körper ist perfekt an eine an den Ästen hängende Lebensweise angepasst. Das Fell ist im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren vom Bauch abwärts gescheitelt. So wird ein besserer Abfluss des Regenwassers ermöglicht. Die Farbe variiert von gelblich bis graubraun. Der Kopf hat eine hellere Färbung als der übrige Körper. Die Vorder- und Hinterbeine sind teilweise dunkler. Sie sind annähernd gleich lang. An den Vorderfüßen befinden sich zwei und an den Hinterfüßen drei Zehen. Sie tragen alle lange Krallen. Der Kopf ist gerundet. Er besitzt zwei kleine, nach vorn gerichtete Augen mit kleinen Pupillen. Die ebenfalls kleinen Ohren bleiben im Fell verborgen, ebenso wie der kurze Schwanz.
Zweifinger-Faultiere fressen neben Blättern auch Früchte, Blüten und Knospen. Manchmal verzehren sie auch Insekten, Vogeleier und Nestlinge. Die energiearme Pflanzenkost führt zu einer sehr energiesparenden Lebensweise. Deshalb bewegt sich ein Faultier auch nur ganz langsam. Ein Zweifinger-Faultier schläft und ruht etwa 13 Stunden am Tag. Zwischen den einzelnen Ruhephasen liegen Zeiten erhöhter, zumeist nächtlicher Aktivität. Diese können bis zu 7,5 Stunden dauern. Ein Zweifinger-Faultier geht in der Regel nur einmal in der Woche „auf die Toilette".
Ein Zweifinger-Faultierweibchen bringt nach einer Tragzeit von zehn bis elf Monaten in der Regel ein einzelnes Junges zur Welt. Es ist etwa 21 - 25 cm lang und wiegt 360 - 450 g. Die ersten Lebenswochen verbringt es an den Bauch der Mutter geklammert. Mit spätestens fünf Wochen nimmt es erstmals feste Nahrung zu sich. Die Stillzeit liegt bei rund fünf Monaten. Endgültig selbstständig wird es mit sechs bis neun Monaten.
Wie alt ein Zweifinger-Faultier in freier Wildbahn wird, weiß man nicht genau. In menschlicher Obhut kann es 40 Jahre und älter werden.
Durch sein Fell und seine sehr langsamen Bewegungen ist ein Zweifinger-Faultier gut getarnt. Mit seinen Vorderkrallen und Zähnen kann sich das Zweifinger-Faultier gegenüber Fressfeinden verteidigen. Die bedeutendsten Fressfeinde sind Greifvögel wie die Harpyie, größere und kleinere Katzen, so der Jaguar und der Ozelot und Riesenschlangen, etwa Anakondas.
Dieses Foto wurde im März 2016 im Tierpark „Loro Parque" auf Teneriffa aufgenommen.
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