Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Früher und heute     Mittelalter - Ritterzeit     Ritterzeit   

Die Burgherrin

Abb

Im Mittelalter wurden die Töchter der Ritter sehr früh verheiratet.

An dieser Ausdrucksweise kannst du schon erkennen, dass die Mädchen und Frauen im Mittelalter viel weniger Freiheiten hatten als die Jungen und Männer bzw. als die Mädchen und Frauen heute.

Die Mädchen durften sich in der Regel ihren zukünftigen Ehemann nicht selbst auswählen, und die Liebe spielte bei einer Eheschließung meistens keine große Rolle.

Für die Familien war es viel wichtiger, dass die Brautleute „eine gute Verbindung“ eingingen. Reichtum und Ansehen waren damals wichtiger als eine Liebesheirat. Denn bei einer Heirat gingen die Besitz- und Erbansprüche der Frau auf den Mann über.

Daher hielten die Ritter und deren Familien eher Ausschau nach einem begüterten und reichen Mädchen, um durch die Eheschließung ihren Besitz zu vergrößern.

Ein Edelfräulein wurde sehr früh verheiratet (meistens schon im Alter von 14 Jahren) und musste meistens viele Kinder zur Welt bringen. Vor allem wurde Wert darauf gelegt, dass es viele männliche Nachkommen gab, die zu tapferen Rittern heranwuchsen.

Abb

Viele Frauen, die nicht in der Lage waren Kinder zu bekommen, wurden von ihren Ehemännern verstoßen. Dann blieb ihnen nur das Schicksal eines abgeschiedenen Lebens im Kloster übrig.

Eine schwangere Frau hingegen wurde auf einer Burg umsorgt und verwöhnt, in der Hoffnung, einen heiß ersehnten Erben für die Burg zur Welt zu bringen.

Einer Burgherrin stand im Mittelalter viel Personal für die Haushaltsführung zur Verfügung. Es gab viele Diener und Zofen, Personal für die Küche und Ammen für das Großziehen der meistens zahlreichen Kinder.

Mit ihrem Personal musste die Burgherrin die Bewirtung der oft zahlreichen Gäste organisieren. Auch für die Unterhaltung und das Programm bei einem Ritterbankett war sie zuständig.

Wenn ein Ritter in die Schlacht zog, hatte die Burgherrin die Befehlsgewalt. Dann war sie zuständig für die Geschäfte und wichtige Entscheidungen und musste im Notfall auch die Verteidigung der Burg anordnen und organisieren.

Die Edelfrauen der begüterten Ritter hatten wertvolle Kleider, die aus Materialien wie Seide und Pelz bestanden.

Auch trugen sie oft kostbaren Schmuck, um ihren Reichtum und ihre besondere gesellschaftliche Stellung zur Schau zu stellen. Ihr Haar schmückten sie mit kunstvollen Netzen oder mittelalterlich Kopfhauben.

In ihrer Freizeit gingen viele Edelfrauen zur Jagd oder beschäftigten sich mit Handarbeiten.

 

Abb

 

Quelle:
Bild 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Codex_Manesse_Johannes_Hadlaub.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_von_Liechtenstein

Bild 2: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Codex_Manesse_Heinrich_von_Morungen.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain

Bild 3: Brockhaus Konversations-Lexikon, Leipzig 1895
public domain

  Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Früher und heute     Mittelalter - Ritterzeit     Ritterzeit   



Lernwerkstatt für das iPad Der Deutsche Kindersoftwarepreis TOMMI 2012 geht an PUSHY!


www.medienwerkstatt.de
Diese Seiten werden kostenlos für Kinder
von der Medienwerkstatt Mühlacker produziert

Copyright © 2004-2024 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsges. mbH. Alle Rechte vorbehalten

Mitglied bei seitenstark.de

Wir sind Mitglied