Während des Mittelalters waren die Vorburg, ebenso wie die Hauptburg und die Burgkapelle von Gräften umgeben. Das nördlich der Burg befindliche Gelände wurde sogar von einem System aus mehreren hintereinander liegenden Gräften geschützt.
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Gräften sind künstlich angelegte Wassergräben, die den Zugang zu einer Befestigungsanlage erschweren und eine Burg vor feindlichen Angriffen schützen soll. In Strünkede wurden sie vom Wasser der Beeke gespeist. Mit einer Breite von bis zu 7 m und einer Tiefe von etwa 2 m stellten sie ein nicht zu unterschätzendes Annäherungshindernis dar. Zwischen den Gräften befanden sich aus dem Aushub aufgeworfene Wälle, die weiteren Schutz vor feindlicher Annäherung boten.
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Bereits im Mittelalter nutzte man die Gräften auch noch in einer anderen Funktion. Zerbrochenes Geschirr, Knochenreste von Mahlzeiten oder Reitersporen wurden ebenso in die Gräften entsorgt wie die Fäkalien der heute noch in der Schlossküche zu besichtigenden Abortanlage.
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Bedingt durch vielfältige Umgestaltungen des Geländes seit dem Mittelalter sind die meisten Gräften verschwunden. Erhalten geblieben ist der Schlossteich sowie die Außengräfte, die eine großen Teil des heutigen Schlossparks umfasst und dabei alten Grabenzügen folgt.
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Quelle: Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker (MH) |
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