Im Mittelalter war das Kirchspiel Datteln das zweitgrößte nach Recklinghausen im ganzen Vest. Das Vest ist das Gebiet zwischen Lippe und Emscher, von Oberhausen-Osterfeld im Westen bis nach Waltrop im Osten. Viele Jahrhunderte war dieses Land vorwiegend von Bauern besiedelt.Zur Gemeinde Datteln zählten die Bauernschaften Bockum, Hachhausen, Hagem, Klostern, Markfeld, Meckinghofen, Natrop, Pelkum, Rapen und Redde. |
Das ganze Land auf dem Gebiet der heutigen Stadt Datteln bestand aus großen adeligen oder kirchlichen Gütern. Die großen Grundherren dieses Landes übertrugen einige Bauernhöfe als Lehen an ihre Dienstmannen. Ein Lehen ist ein Nutzungsrecht an einem Gut. Dafür ist der Vasall, der Lehnsträger, seinem Lehnsherrn (Könige, Fürsten, hohe Geistliche) gegenüber der Gefolgstreue und zum Kriegsdienst verpflichtet.
Ungefähr 100 selbständige Bauernhöfe entstanden durch dieses Lehnswesen im Laufe der Jahrhunderte. Da der Ackerbau für den Lebensunterhalt der Menschen oft nicht ausreichte, übten sie nebenbei noch andere Arbeiten aus. So entstanden mit der Zeit neben der Landwirtschaft auch verschiedene Handwerke: Leinenweberei, Holzschuhmacherei, Wollweberei, Schmiedehandwerk, Stiel- und Stuhlmacherei.
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Auf vielen Bauernhöfen gab es eine Webstube oder einen Webkeller.
Mit den von ihnen angefertigten Waren zogen die Menschen dann zu auswärtigen Märkten, um sie dort zu verkaufen. Der Weg dorthin war für die Leute damals sehr anstrengend, denn Datteln lag weit entfernt von großen Verkehrswegen. |
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Quelle: Kollegium der Gustav-Adolf-Schule in Zusammenarbeit mit dem Hermann-Grochtmann-Museum der Stadt Datteln
Fotos: Medienwerkstatt Literaturangaben... |