In der Region von Kalifornien war Penuti die wichtigste Sprachgruppe. Einen wie in den anderen Regionen beschriebenen wichtigsten Stamm gab es im Bereich dieser Sprachgruppe nicht. Zu den größten Stämmen in Kalifornien gehörten Stämme wie die Hupa (Foto 1 und 2), Pomo (Foto 3), Yurok (Foto 4) und Chumash, die vorwiegend sesshaft als Jäger und Sammler lebten und auf dem fruchtbaren Land Pflanzen anbauten. Denn der südwestliche Rand Nordamerikas wird von Bergen umschlossen. Die warme Luft vom Pazifik breitet ihre Feuchtigkeit über Kalifornien aus und bewässert die fruchtbaren Täler. Die Bewohner dieser Regionen fanden alles, was sie zum Leben benötigten. |
An den Küsten gab es das ganze Jahr über Fische. Die Chumash sammelten - ebenso wie die Indianer der anderen hier lebenden Stämme - Schalentiere und fingen Fische wie Thunfisch, Heilbutt und Bonitos. In großen Plankenbooten fuhren sie zur See und jagten Wale, Seehunde, Seelöwen, Delphine und Otter. Zu Lande gab es Rotwild, Kaninchen und anderes Kleinwild, und das Land bot ein reichhaltiges Angebot von wilden Pflanzen als Nahrung und Medizin. Besonders die Eichelernte im Herbst war äußerst wichtig für die hier lebenden Indianerstämme, da sie ein Hauptnahrungsmittel darstellte. Die Eicheln wurden gestampft und in Wasserbädern ausgelaugt und ergaben so ein schmackhaftes und nahrhaftes Mehl. Dieses konnte zu Brei gekocht, gebacken oder als ungesäuertes Brot verzehrt werden.
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Die Fülle des Nahrungsangebotes hatte einen auch großen Tauschhandel zur Folge. So tauschten zum Beispiel die Hupa mit den Yurok Eicheln und andere Nahrungsmittel gegen Seegras, getrockneten Fisch und Einbäume aus Rotholz. Im Handel verwendeten die Indianer auch Geldformen wie Elefantenzahn-Muscheln. Sie waren ein Symbol von Macht und Status und dienten auch als Grabbeigaben. Ein Reichtum ganz anderer Art aber brachte den Untergang der Indianerstämme in Kalifornien. Die Entdeckung des Goldes im Jahre 1848 vollbrachte das, was den spanischen und mexikanischen Missionen zuvor nicht gelungen war. |
In ihrem isolierten Flusstal geschützt, konnten die Hupa überleben, doch für die Pomo, die Chumash und andere Völker nahm das Leben im Überfluss mit dem Goldrausch ein jähes und erschreckendes Ende. Die alte Lebensweise der kalifornischen Indianerstämme, die von den reichhaltigen Früchten der Natur und dem Tierbestand gut leben konnten, wurde durch das „Goldene Zeitalter“ zerstört. Die Indianer wurden aus ihrem Lebensraum vertrieben und lebten fortan in Reservaten.
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Quelle: Fotos: http://lcweb2.loc.gov/pp/pphome.html public domain Foto 1: Hupa Indianer Digital ID: cph 3c13079 Source: b&w film copy neg. Reproduction Number: LC-USZ62-113079 (b&w film copy neg.) Foto 2: Hupa Indianer Digital ID: cph 3a55028 Source: b&w film copy neg. Reproduction Number: LC-USZ62-47020 (b&w film copy neg.) Repository: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C. 20540 USA Foto 3: Pomo Indianer Digital ID: cph 3c10859 Source: b&w film copy neg. Reproduction Number: LC-USZ62-110859 (b&w film copy neg.) Foto 4: Yurok Indianer Digital ID: cph 3c18588 Source: b&w film copy neg. Reproduction Number: LC-USZ62-118588 (b&w film copy neg.) Repository: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C. 20540 USA |