Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie ist (nach der Epilepsie) die zweithäufigste nervliche Erkrankung jüngerer Erwachsener. Mehr als 1 Million Menschen weltweit leiden an MS. Doppelt so viele Frauen wie Männer leiden an der Krankheit.
Es gibt zwei ganz besondere Kennzeichen der MS: erstens treten im Gehirn und teilweise auch im Rückenmark Entzündungen auf, die durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Nerven verursacht werden. Zweitens kommt es zu einer Schädigung der Axone (= Fortsätze der Nervenzellen). Multiple Sklerose wird von Ärzten auch "Enzephalomyelitis disseminata" genannt. Dies heißt übersetzt: eine im Gehirn und Rückenmark "verstreut" auftretende Entzündung. Durch die Entwicklung der Krankheitserscheinungen kommt es nach und nach zu einer verminderten Leitfähigkeit der Nervenbahnen. Dadurch entstehen die für MS typischen Symptome wie Kribbeln, Lähmung, Spastiken (= Krämpfe), schnelle Ermüdbarkeit, Gleichgewichtsstörungen und Sehstörungen. Diese Erscheinungen treten oft in Schüben auf.
Es gibt inzwischen eine Vielfalt von Behandlungsmethoden, um Symptome zu lindern und auch, um eine Verschlechterung der Erkrankung aufzuhalten. Jedoch gibt es zur Zeit keine Therapie zur Heilung der Multiplen Sklerose.
MS muss nicht in jedem Fall zu schweren Behinderungen führen. 15 Jahre nach Krankheitsbeginn sind mindestens 50 % (also 50 von 100) aller Patienten (ohne Therapie) noch in der Lage zu gehen. Weniger als 10 % der MS - Patienten sterben an den direkten Folgen der Erkrankung. Multiple Sklerose ist nicht ansteckend.
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