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Natal – 25. Dezember - Fest der Geburt des Herrn – Christfest

Gedenktag katholisch: 25. Dezember (Hochfest)
Gedenktag evangelisch: 25. Dezember
Gedenktag anglikanisch: 25. Dezember
Gedenktag orthodox: 25. Dezember Hauptfest
Gedenktag armenische Kirche: 6. Januar
Der Name bedeutet: Geburtstag (Christi) (lateinisch.)


Das Christfest ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6. Januar gefeiert (Epiphanias).

Im Volksmund hat sich für dieses Fest der Name „Weihnachten" durchgesetzt, obgleich das Fest heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die „Raunächte", die 12 Nächte, die mit der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnen und in denen damals die germanischen Priester, die Druiden, Weihehandlungen vornahmen, um die Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der Dämonen, zu schützen.

Abb Die Germanen feierten ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest.

Das Wort „Weihnachten" soll nun christlich die durch die Geburt Jesu geweihte Nacht bezeichnen.

Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer begingen ihre feierlichen „Saturnalien" zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes, an diesem Tag.

Im julianischem Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember. Kaiser Aurelian (270 - 275) hatte den 25. Dezember als Geburtstag des „Sol Invictus", des „Unbesiegten Sonnengott" feiern lassen.

In der Zeit der längsten Nächste des Jahres hatten die Menschen das Gefühl, den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein.

Deshalb wurde die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, zur besonderen Festzeit, in welcher der Sieg der Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wurde.

Schon Gegenpapst Hippolyt versuchte um das Jahr 217, all diese Kulte damit zu beseitigen, indem er das Fest der Geburt Christi auf den 25. Dezember verlegte. Durchsetzen konnte dies aber erst Papst Liberius im Jahr 354.

 

Abb

Die Christenheit, die Jesus als „das Licht der Welt" (Johannesevangelium 8, 12) verkündigt, hat so die römische Tradition übernommen. Von Rom aus hat sich die Tradition schnell ausgebreitet: Bereits im Jahre 360 wurde das Fest der Geburt Jesu in Nordafrika, um 370 in Oberitalien, ab 375 im Orient und nach 380 in Spanien gefeiert.

Zum Dogma wurde der Termin als Geburtstag Christi im Jahr 381 auf dem 1. Konzil von Konstantinopel erklärt. Im 7./8. Jahrhundert setzte sich dieser Festtag auch in Deutschland durch.

Die Synode von Mainz erklärte im Jahre 813 diesen Tag offiziell zum „festum nativitas Christi". Mit ihm begann damals das Kalenderjahr.

Der 1. Januar wurde erst mit Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert zum Jahresbeginn. Der 25. Dezember blieb der Tag der Feier der Geburt Christi, obwohl seit Einführung des gregorianischen Kalenders die Wintersonnenwende am 21. Dezember ist.

Seit dem 4. Jahrhundert gab es in Katakomben Malereien mit dem Kind zwischen Ochs und Esel, teilweise auch mit Hirten. Erst später kamen Bilder, auf denen auch Maria und die Weisen zu sehen waren.

Das Lukasevangelium erzählt, dass Maria ihren ersten Sohn gebar "und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil sie in der Herberge keinen Platz fanden" (2, 7).

Im 7. Jahrhundert wurde in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom eine Holzkrippe aufgestellt. In Italien waren Krippen um 1478 weit verbreitet. Nach Deutschland kamen Krippen Mitte des 16. Jahrhundert durch den Jesuitenorden.

Um 1537 sind Krippen zum Weihnachtsfest nachgewiesen in Brügge in Belgien, 1562 in Böhmen, 1595 in Japan, 1599 in Ostindien, 1601 in Altötting Deutschland und 1607 in München.

Abb Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, tauchte erstmals 1494 in Sebastian Brants „Narrenschiff" auf. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, dass in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die in den Stuben aufgehängt wurden.

Im Jahre 1605 soll es einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. 1597 schmückte die Handwerkerzunft von Bremen erstmals einen Christbaum zur Weihnachtszeit.

1611 soll in Schlesien der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloss der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien gestanden haben. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die Sitte, einen Tannenbaum aufzustellen.

So berichtete Lieselotte von der Pfalz 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen. Goethe lernte den Weihnachtsbaum 1770 in Straßburg kennen.

In Berlin soll der erste Weihnachtsbaum um 1780 aufgetaucht sein. Für das Jahr 1813 werden erste Weihnachtsbäume aus Wien gemeldet, 1815 aus Danzig.

Schnell breitete sich der Brauch weltweit aus, man schmückte die Bäume mit Papierrosen, Oblaten, Dörrobst, Äpfeln, Zuckerstücken usw., aber erst später auch mit Kerzen.

Nach Amerika kam der Weihnachtsbaum im Reisegepäck deutscher Auswanderer, 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum vor dem Weißen Haus in Washington aufgestellt.

Bereits um 1450 beschenkte man Kinder in Konstanz am Weihnachtstag. Die Bescherung war aber eigentlich mit dem Tag des Nikolaus verbunden. Die Bauern bezogen Tiere und Bäume in das Brauchtum mit ein, sie erhielten Äpfel, Nüsse, Brot als Leckerbissen. „Lebkuchen" haben ihren Namen aus dem Althochdeutschen.

„Leb" bedeutet Heil-, Arzneimittel. Die Klöster hatten früher Gärten mit Heilkräutern, das daraus bereitete Gebäck aus besonders wohlschmeckenden Heilkräutern und -säften wurde am Christfest von den Klöstern als „Lebkuchen" verteilt.

„Pfeffernüsse" wurden mit den früher sehr teuren orientalischen Gewürzen gebacken, die man sich nur zu einem besonderen Fest leisten konnte.

 

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.heiligenlexikon.de/

Bild 1: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Domenico_Ghirlandaio_001.jpg
Titel: Anbetung der Hirten http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain

Bild 2 http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Domenico_Ghirlandaio_002.jpg
Titel: Anbetung der Könige (Tondo)
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Bild 3: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Don_Lorenzo_Monaco_001.jpg
Altartafel der Kirche Sant' Egidio in Florenz, Szene: Anbetung der Könige
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