José lebt in Joaquin Nabuco, einem Dorf in der ärmsten Region Brasiliens. Von 5 Uhr morgens bis 16 Uhr nachmittags arbeitet er bei 40 Grad in der Sonne auf einer Zuckerrohr-Plantage, fünf Kilometer von seinem Dorf entfernt. Den Weg hin und zurück muss er zu Fuß bewältigen. Die Plantage wurde abgebrannt, um besser ernten zu können. Nur die Zuckerrohrstangen überstehen das Feuer. Sie ragen senkrecht aus dem kohlrabenschwarzen Boden und werden mit keilförmigen Messern beschnitten und in Bündeln gesammelt. José wird nach der Menge der Bündel bezahlt, die er rauchgeschwärzt bei einem erwachsenen Aufseher abliefert. Der kontrolliert mit schützendem Hut, Sonnenbrille und weißem Hemd die Arbeit der Kinder und ist an ihrem Umsatz beteiligt. José meint, er schaffe 200 Bündel am Tag, das wären rund zwei Tonnen Zuckerrohr. Er verdiene dafür sieben Real - wenn der Aufseher sich nicht dauernd verrechnen würde.(erzählt nach Manfred Kutsch: Eine Kindheit auf dem Müll, in: Kinderarbeit, Unicef 1997) |
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.unicef.de |