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Das Kolosseum – Eine Meisterleistung der Baukunst der alten Römer

Abb Das Kolosseum wurde größtenteils aus Travertinblöcken (einem porösen Kalkstein) gebaut, die aus den Steinbrüchen bei Tivoli, dem antiken Tibur, östlich von Rom gewonnen wurden. Die Blöcke maßen jeweils etwa zwei Kubikmeter und wogen fünf Tonnen.

Archäologen schätzen, dass in den etwa 4 Jahren, die für den Rohbau benötigt wurden, über 100.000 Kubikmeter Travertin und 300 Tonnen Eisen erforderlich waren, die in etwa 50.000 Wagenladungen von den Steinbrüchen zur Baustelle gefahren werden mussten.

40.000 Sklaven arbeiteten an dem den ellipsenförmigen Bau mit einer Achsenlänge von 188 zu 156 Metern, einer Höhe von 54 Metern und einem Umfang von 527 Metern.

Die Travertinblöcke wurden nicht mit Mörtel zusammengehalten, sondern waren durch Eisenklammern miteinander verbunden.

Daran aber erinnern heute nur noch die zahlreichen Löcher im Travertin, denn auch Eisen war im Mittelalter ein heißbegehrtes Material.

Denn während des ganzen Mittelalters bis in die Zeit der Renaissance und des Barocks wurde das Kolosseum aber von den herrschenden Familien Roms und auch von den Päpsten immer wieder als Steinbruch für ihre Bauten genutzt.

Über eine dieser Familien, die mehrere Päpste stellte, hieß es: „Quod non fecerunt Barbari, fecerunt Barberini“– „Was die Barbaren nicht taten, taten die Barberini".

So blieb letztlich von dem äußeren Ring der monumentalen, viergeschossigen Fassade nur die nördliche Hälfte erhalten.

Abb Die allmähliche und systematische Zerstörung wurde erst beendet, nachdem Papst Benedikt XIV. (1740-1758) das Kolosseum im 18. Jahrhundert zu einer geweihten Märtyrer-Stätte erklärte.

Damit setzte er der Zerstörung des Kolosseums eine Ende. Papst Pius VII. ließ dann im Jahre 1805 die verbliebene Ruine endgültig sichern, so dass es möglich war, sie archäologisch zu erforschen.

In den unterirdischen Gewölben des Kolosseums befanden sich Käfige, in denen die wilden Tiere, die für die Spiele bestimmt waren, gefangen gehalten wurden.

Es gab sogar mechanische Aufzüge, durch welche die Tiere in die Arena befördert werden konnten. Neben den Tieren wurden dort auch alle anderen Dinge, die für die Spiele benötigt wurden aufbewahrt.

Mit Hilfe eines verzweigten Systems von Winden und Flaschenzügen konnten aufwändige Dekorationen und Bühnenbilder in die Arena befördert werden.

Innerhalb von einigen Minuten konnte sich zur Überraschung der Zuschauer beispielsweise eine komplette Wald- oder eine Wüstenlandschaft aus dem Boden erheben.

Die Arena des Kolosseums war sogar so konstruiert, dass sie geflutet werden konnte und einen See bildete. Auf diese Weise konnten dort auch Schiffsschlachten ausgetragen werden.

 

Abb Das flavische Amphitheater hatte außerdem eine Besonderheit, die auch heute nur in wenigen bekannten Sportarenen vorhanden ist.


Zu damaliger Zeit allerdings war es eine exzellente technische Meisterleistung, das Velarium.

Dabei handelte es sich um ein Segeltuch, das aus vielen gleich großen Planen zusammengeknüpft wurde und mit dem die Arena teilweise überdacht werden konnte, um die Zuschauer vor der brennenden Sonne zu schützen.

Diese äußerst schwierige Konstruktion des Velariums konnte nur von sehr erfahrenen Matrosen der kaiserlichen Flotte ausgeführt werden.

Die Mitte der ganzen Konstruktion wurde durch einen Ring gebildet, an dem die Seile, auf denen die Segeltuchplanen aufgespannt wurden, befestigt waren.

Über den obersten Rängen des Kolosseums ragten 160 Segelmasten empor, an denen Rollen befestigt waren.

Von dem Ring, der auf dem Boden des Kolosseums lag wurden die Seile über diese Rollen nach außen geführt, wo sie mit Hilfe von Winden gespannt wurden.

Dadurch wurde der Ring nach oben gezogen und die Segeltücher konnten ausgerollt und miteinander verbunden werden.



Als Arena war das Kolosseum über 400 Jahre lang in Betrieb, der nur in den Jahren von 217 bis 238 unterbrochen wurde, als das Gebäude nach einem durch einen Blitzschlag verursachten Brand renoviert werden musste.

 

Quelle:
Die Fotos stammen von der Foto-CD: "1000 Impressionen Rom & Vatikan"
Weitere Foto-CDs und Infos unter: www.motivschmiede.de

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