Wer in Amsterdam ein Haus baut, weiß, dass er mit dem Wasser rechnen muss, trotz der festen Deiche, die der Stadt vor dem Meer ausreichenden Schutz bieten. Durch das viele Wasser ist hier ein weicher Torfboden entstanden, auf dem man nicht auf 'normale' Weise ein Haus bauen kann. Nach einigen Großbränden, die ganze Stadtteile von Amsterdam in Schutt und Asche legten, wurde im Jahre 1669 das Bauen von Holzhäusern endgültig verboten. Der Bau der viel schwereren Ziegelhäuser erforderte jedoch besondere Vorkehrungen. |
Damit die Häuser und Gebäude aufrecht stehen blieben, mussten sie ein Fundament aus Holzpfählen, die mindestens 11 Meter lang sein müssen, erhalten. Diese wurden in den Boden gerammt, bis die Pfähle auf eine feste Sandschicht stießen. Dieses Einrammen oder Pfählen war eine schwere Aufgabe, die mit Menschenkraft ausgeführt werden musste. Große Gebäude, wie der Palast auf dem Dam brauchten ein solides Fundament. Für dieses kolossale Bauwerk mussten 13.659 Pfähle in den Boden gerammt werden.Seit über dreihundert Jahren sorgen die gleichen Holzpfähle dafür, dass der Palast nicht im Erdboden versinkt. Auch heute noch werden alle Gebäude in Amsterdam auf diese Weise gebaut. Dafür verwendet man keine Holzpfähle mehr, denn nach 1945 wurde das Holz durch Beton ersetzt. Auch werden die Pfähle jetzt viel tiefer in den Boden gerammt: bis auf die zweite Sandschicht, die ungefähr 20 Meter unter der Bodenoberfläche liegt. Hohe, schwere Bürogebäude und Appartementhäuser stehen sogar auf Pfählen, die 60 Meter lang sind und bis auf die dritte Sandschicht eingerammt werden.
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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention Nederlands Bureau voor Toerisme & Congressen www.niederlande.de Fotos: http://www.bigfoto.com/ |