Zu den Standvögeln gehören bei uns zum Beispiel viele Meisenarten, Amseln, Finken, Spechte, Drosseln und Tauben. In der modernen Ornithologie (Vogelkunde) wird für das Wort Standvogel teilweise auch der Begriff Jahresvogel verwendet. |
Viele dieser Vögel finden in Samen und Früchten ihre Nahrung, andere, die im Sommer meistens von Insekten und Würmern leben, stellen sich im Herbst und Winter um. So werden die Meisen zum Beispiel im Winter zu Samen- und Körnerfressern, während sie im Sommer eher Insekten und deren Larven bevorzugen.Bei uns können also nur die Vögel überwintern, die Samen, Körner oder Früchte fressen oder die mit den wenigen Insekten auskommen, die im Winter für ihre „Speisekarte“ zur Verfügung stehen.
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Heute gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass alle Vögel ursprünglich einmal „Standvögel" gewesen sind, dass sie also das ganze Jahr in ihrem angestammten Gebiet verlebten.
Erst mit der zunehmenden Spezialisierung der Arten und den kontinentalen Klimaverschiebungen zog es Vögel in der kälteren Jahreszeit in südlichere und damit wärmere Länder, um dort ihren Nahrungsbedarf zu sichern. Inzwischen verhält es sich allerdings eher umgekehrt. |
Die zunehmende Erderwärmung und Besiedlung haben dazu geführt, dass immer mehr Zugvögel nur noch kürzere Strecken ziehen oder sogar zu Standvögeln werden. So überwinterte die Amsel zum Beispiel bis vor etwa 100 Jahren noch in Südeuropa und Nordafrika. Nun aber bleibt sie das ganze Jahr hindurch bei uns. Denn sie findet in Gärten und Parkanlagen alles, was sie zum Überleben benötigt. Sogar der Star – der in früheren Zeiten einmal als ein sehnlichst erwarteter Frühlingsbote galt – mag immer weniger in den Süden ziehen.
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Quelle: Fotos: Copyright © 2007 Medienwerkstatt Mühlacker (MF) |