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Allgemeines über Bernstein

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Bernstein ist fossiles Baumharz und enthält mitunter Insekten, Pflanzenreste und in seltenen Fällen sogar Eidechsen, die an der klebrigen Flüssigkeit hängen blieben und anschließend umflossen wurden.

Die hier abgebildeten Bernstein stammt aus dem Baltikum und hat ein Alter von 28 bis 54 Millionen Jahren (Tertiär, Eozän).

Der genaue Fundort lautet:

Baltikum, Jantarny (ehemals Palmnicken) bei Kaliningrad (ehemals Königsberg- Ostpreußen).

Die Bernsteine wurden alle professionell geschliffen und poliert.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Bernstein: 

Abb Was ist ein echter Bernstein?

Bernstein kann in vielen Varianten gefälscht oder verfälscht werden:

Kunstbernstein:

Totalfälschung von Bernstein mittels Kunststoffen und Kunstharzen.

Geklärter Bernstein:

Bernstein kann durch Erhitzen (zum Beispiel im Ölbad) geklärt werden, d.h. Trübungen und Bläschen verschwinden. Der Bernstein wird dabei zwischenzeitlich weicher, Blasen können entweichen.

Nach dem Erkalten ist dieser Bernstein auch etwas fester und besser für die Schmuckherstellung geeignet. Er ist aber kein Naturbernstein mehr, sondern geklärter Bernstein („gekochter Bernstein").

Pressbernstein:

Bernsteinreste und/oder Bernsteinpulver wird unter hohem Druck und unter hohen Temperaturen zu einer Bernsteinmasse verschmolzen bzw. verpresst. Nach dem Erkalten entsteht ein klarer, sehr fester Bernstein.

Geklärter Bernstein und Pressbernstein werden leider immer wieder als „echter Bernstein" bezeichnet, da das Ausgangsprodukt schließlich Bernstein war.

Aber in Wirklichkeit hat dieses Kunstprodukt nicht mehr viel mit Bernstein zu tun, denn viele typische Eigenschaften sind verloren gegangen - vor allem sind die ätherischen Duftstoffe bei der Behandlung entwichen, die den Naturbernstein beim Beschleifen so angenehm riechen lassen.

Naturbernstein:

Unter Naturbernsteine versteht man Bernsteine die - bis auf das Schleifen, Sägen und Polieren - nicht durch den Menschen künstlich verfälscht wurden. Naturbernstein ist also der einzig „echte Bernstein".

Unterschieden wird noch in Seebernstein (Bernsteine aus der Ost- und Nordsee) und Erdbernstein (direkt aus dem Erdboden, z.B. aus Jantarny).

 

Wie erkennt man echten Bernstein? 

Bernstein lädt sich bei Reibung an Wolle statisch auf und zieht Papierschnitzel an. Achtung: Auch einige Plastiksorten zeigen ähnliche Eigenschaften.

Bernstein riecht beim Anzünden aromatisch harzig, Plastik stinkt! Nun muss man nicht gleich sein fragliches Stück verbrennen. Eine mit Feuerzeug an der Spitze zum Glühen gebrachte Nadel kann an einer unauffälligen Stelle an den Bernstein gehalten werden während man gleichzeitig schnuppert.

Kopal und Kunstharze schmelzen schon bei ca. 150 Grad C°, Bernstein viel später (Heißlufttest)!

Alternder Bernstein zeigt auf der Oberfläche krakelige Risse (als wenn lehmiger Boden trocknet und aufreißt), Plastik nicht.

Bernstein ist leichter als Plastik und schwimmt in Salzwasser mit einer bestimmten Konzentration (120 g Salz auf 1 Liter Wasser).

Sternhaare kommen nur in echtem Bernstein vor.


Wie erkennt man Fälschungen von Inklusen? 

Häufigste Fälschungsmethode:

Ein Schlaubenstein wird an den Fließgrenzen geöffnet, ein Hohlraum geschaffen, ein Tier oder eine Pflanze eingelegt, mit Kunstharz aufgefüllt und die Bernsteinhälften wieder zusammengeklebt. So finden wir außen nur Bernstein (in dem echte Inklusen enthalten sein können!) vor, das Erkennen der Fälschung ist erschwert.

Zu erkennen sind diese Fälschungen an:

• Andersartiges Medium um das Tier/die Pflanze, oft viel klarer, heller.

• Häufig Einschluss von Luftbläschen auf der Schlaubenfläche und um das Objekt.

• Schlaubenfläche wirkt an manchen Stellen schlierig.

• Schlaubengrenzen liegen nicht exakt aufeinander, eine Klebenaht (oft sehr dünn) zwischen den Schlaubengrenzen ist zu erkennen.

• Bester Test auch für dünnste Klebenähte: glühende Nadel (Feuerzeug!) mit der Spitze kurz auf Schlaubengrenze tippen. Ist es reiner Bernstein, erzeugt der geschmolzene Bernstein einen ringförmigen Wall um die Einstichstelle. Ist es Kleber, "sprotzt" dieser auseinander und verteilt sich ungleichmäßig um die Einstichstelle.

• Unter UV-Lampe sind dickere Klebenähte vom Bernstein zu unterscheiden.

• Echte Inklusen im Baltischen Bernstein haben nur ganz selten, höchstens andeutungsweise Farberhaltung.

• Das Insekt ist unnatürlich verformt oder gequetscht.

• Das Tier/ die Pflanze ist nicht hohl; im Anschliff zu erkennen.

• Alkohol und Äther lösen Kopale (junge Harze) und Kunstharze, Bernstein wird nicht gelöst.


Für die Echtheit von Inklusen sprechen:

• Sternhaare (bei Fälschungen nie direkt am Insekt)

• Verlumungsspuren

• Ist die Inkluse angeschliffen: sie muss hohl sein, kann bei Insekten Chitinpanzerreste enthalten oder schwarzes Verwitterungsmaterial.

 

Quelle:
Copyright: www.fossilien.de

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