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Stuttgart: Der erste Fernsehturm der Welt

Professor Leonhard verhindert den Bau eines hässlichen Stahlturmes. 

Abb Damit die Menschen zuhause im Wohnzimmer Radio- und Fernsehprogramme empfangen können, müssen die Signale durch die Luft geschickt werden. Und das macht in der Regel ein starker Sender.
Auf den Hausdächern gibt es dann die Antennen, welche diese Sendungen empfangen und an das Radio- oder Fernsehgerät weiterleiten. Damit das alles auch gut funktioniert, sollten die Sender auf möglichst hohen Türmen angebracht werden.

Im Jahr 1956 brauchte der Süddeutsche Rundfunk (SDR) unbedingt einen hohen Turm. Zuerst wollten sie einen 200 Meter hohen Gittermast aus Stahlrohren erstellen, der dann mit Drahtseilen gesichert wird.
Doch ein solches Stahlgittermonstrum in seiner Heimatstadt Stuttgart, das gefiel dem bekannten Brücken- und Turmingeniör Fritz Leonhard ganz und gar nicht. Er entwickelte deshalb die Idee, eine Betonnadel mit einem Turmkorb aus dem Wald von Stuttgart wachsen zu lassen.
Das Bauwerk sollte nicht nur Rundfunkwellen in die Umgebung schicken, es sollten auch Leute mit einem Aufzug in ein Turmgasthaus fahren können. Von dort aus wird man dann eine herrliche Aussicht über die ganze Stadt und das Umland haben. Und mit den Eintrittsgeldern der Besuche werden die Baukosten bald sicher bald bezahlt sein.

So war der Plan des Bauarchitekten und so ist es auch geschehen. Nach einer Bauzeit von nur 20 Monaten war der Turm fertig und kostete etwa 4 Millionen Mark. Bereits nach fünf Jahren haben Besucher und viele Schulklassen mit ihren Ausflügen durch ihre Eintrittskarten den Turm bezahlt.

Die Wurzeln des Turmes 

Abb Nichts wäre für Herrn Dr. Leonhard schlimmer gewesen, als dass dieser schlanke Turm beim ersten größeren Sturm abbricht oder umkippt. Damit der Turm auch stabil mit der Erde verankert werden konnte, wurde eine Grube von 30 m Durchmesser und einer Tiefe von 8m ausgehoben.
Dieses große Loch wurde mit dem besten Beton, den es damals gab aufgefüllt. Zur Sicherheit wurden in den Beton auch noch Seile aus Stahl gelegt.
Und mit diesem riesigen Fundament, so nennt man eine solche runde Betonplatte, wurde der Anfang des Turmes fest verbunden.

Am Ende ist der Turm dann 217 m hoch geworden. Seit dieser Zeit sind nach den Ideen von Professor Leonhard auf der ganzen Welt viele ähnliche Türme gebaut worden. Der Stuttgarter Fernsehturm ist so gesehen zum Urvater aller modernen Fernsehtürme geworden.

 

Wissenswertes rund um den Fernsehturm in Zahlen 

Abb Höhen und Duchmesser des Turmes

Höhe bis zum Ende des Senders: 217 m
Höhe bis zur großen Aussichtsplattform: 150 m
Durchmesser des Fundamentfußes: 27 m
Durchmesser des Turms beim Eingang: 10,80 m
Durchmesser des Turms beim Korbansatz: 5,10 m
Durchmesser der Plattform: 15 m

Wie schwer ist der Turm?

Gesamtgewicht des Turms über der Erde: 3000 Tonnen
Gewicht des Fundaments: 1500 Tonnen

Reinigung:

Die Fenster des Turmkorbs werden mit einem Elefanten gereinigt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Tier aus der Wilhelma, sondern um ein Fahrwerk, das an der Außenseite der Fenster entlang fahren kann.

Aufzüge:

Der Aufzug bewegt sich mit einer Fahrgeschwindigkeit von 5 Metern in einer Sekunde. Nach 10 Sekunden ist er schon 50 Meter hochgefahren.
Überlege, wie lange die ganze Fahrt bis zur großen Aussichtsplattform dauert! Bei einer Fahrt können 16 Personen transportiert werden.

Der Korb in schwindelerregender Höhe 

Abb Oben, fast am Ende der Betonnadel befinden sich in einem korbähnlichen Gebilde die Arbeitsplätze
der Rundfunkmitarbeiter,
eine große Küche,
zwei Gaststätten
und die große Aussichtsplattform.

Dieser kreisrunde Korb ist außen mit Fenstern und glatten Aluminiumplatten verkleidet. Seine Form ist so geplant worden, dass auch große Stürme den Turm nicht umdrücken können.
Durch diese Materialien an der Fassade ist der Fernsehturm so windschlüpfrig wie ein Flugzeug.

Sehr beliebt bei den Besuchern sind die Panorama Gaststätten, von wo aus man bei klarer Sicht die ganze Stadt von oben betrachten kann.

 

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