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Sonett 12

Zähl' ich die Glocke, die die Stunde kündet,
Seh' ich den Tag vergehn in düstrer Nacht,
Das Veilchen, das nach kurzer Blüte schwindet,
Und silberweiß der Locken dunkle Pracht;

Seh' ich entlaubt die stolzen Bäume ragen,
Die Schatten liehn der Herde vor der Glut,
Des Sommers Grün in Garben fortgetragen,
Das auf dem Sarg mit weißem Barte ruht;

Dann muss ich wohl um deine Schönheit trauern,
Dass sie dem Fluch der Zeiten nicht entgeht,
Denn Schönstes kann sich selbst nicht überdauern,
Es welkt dahin, wie anderes entsteht;

Nichts kann es vor der Zeiten Sense wahren
Als Aussaat, die dem Tode trotzt und Jahren.

 

 

Quelle:
http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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